Gerichtssaal der Nürnberger Prozesse bald Weltkulturerbe?

Nürnberg (dpa/lby) - Bayerns Staatsregierung will erneut einen Versuch unternehmen, den Nürnberger Schwurgerichtssaal als Schauplatz der Kriegsverbrecherprozesse als Weltkulturerbe anerkennen zu lassen. Das Projekt habe "übergroße Bedeutung", sagte Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag nach einer Sitzung des Ministerrates in Nürnberg.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Außenansicht des Landgerichts Nürnberg-Fürth mit dem Museum "Memorium Nürnberger Prozesse". Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild
dpa Außenansicht des Landgerichts Nürnberg-Fürth mit dem Museum "Memorium Nürnberger Prozesse". Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Nürnberg (dpa/lby) - Bayerns Staatsregierung will erneut einen Versuch unternehmen, den Nürnberger Schwurgerichtssaal als Schauplatz der Kriegsverbrecherprozesse als Weltkulturerbe anerkennen zu lassen. Das Projekt habe "übergroße Bedeutung", sagte Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag nach einer Sitzung des Ministerrates in Nürnberg. Es werde eine Bewerbung zum 1. Februar 2024 angestrebt. "Es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen", betonte der CSU-Chef, auch mit Blick auf aufkeimende rechtsgerichtete Strömungen in Deutschland und darüber hinaus.

Zwei Anläufe 2014 und 2015 waren gescheitert. Man wolle nun aus den Schwächen der Vorläufer-Bewerbungen Lehren ziehen, sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU). Unter anderem soll diesmal der gesamte Justizpalast in Nürnberg Unesco-Weltkulturerbe werden. "Der Justizpalast lebt von der Aura der Geschichte", sagte Sibler.

Im Saal 600 des Justizpalastes wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in mehreren Prozessen führende Nazi-Verbrecher von einem aus Juristen der vier Siegermächte zusammengestellten Gericht verurteilt. Der Gerichtshof verhängte 24 Todesurteile, darunter gegen Reichsluftfahrtminister Hermann Göring und den Oberkommandierenden der Wehrmacht, Wilhelm Keitel.

Seit dem Jahr 2000 kann der Saal im Rahmen eines musealen Konzeptes besichtigt werden. Unter der Woche ist er noch immer Schauplatz von Strafprozessen des Landgerichtes Nürnberg-Fürth.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.