Gericht verhängt Strafbefehl gegen Christine Haderthauer

Das Amtsgericht Ingolstadt hat gegen die frühere Staatskanzlei-Chefin Christine Haderthauer einen Strafbefehl erlassen. Das bestätigte am Freitag ein Sprecher der Justizbehörden.
von  Helmut Reister
Christina Haderthauer hat einen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung erhalten.
Christina Haderthauer hat einen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung erhalten. © dpa

Ingolstadt - Grundlage des Strafbefehls sind Zahlungen (5.500 Euro) an eine Stadtratskollegin und Mitarbeiterin von Christine Haderthauer, die über das Konto der Firma "Sapor-Modelltechnik" abgerechnet und auch an der Steuer vorbei bugsiert wurden. In Landtagskreisen wurde dieser Vorgang deshalb besonders kritisiert, weil die Kosten der Mitarbeiterin bereits über eine Kostenpauschale von der Landtagsverwaltung bezahlt worden waren.

Christine Haderthauer hat nun zwei Wochen Zeit, um Einspruch gegen den Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung einzulegen. Damit ist allerdings nicht zu rechnen. Die Ex-Ministerin, die wegen ihrer Verwicklungen in die so genannte "Modellauto-Affäre" zurücktreten musste, hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass sie einen moderaten Strafbefehl akzeptieren werde.

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Der Sprecher des Amtsgerichts Ingolstadt wollte über die Höhe des verhängten Strafbefehls keine Angaben machen. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautete, soll es sich jedoch um 30 Tagessätze handeln. Die Höhe des Tagessatzes richtet sich nach dem zur Verfügung stehenden Einkommen und dürfte in ihrem Fall bei etwa 200 Euro liegen.

Bemerkenswert ist der Vorgang insofern, da es das Amtsgericht Ingolstadt war, das den Strafbefehl gegen Christine Haderthauer erlassen hat. In den zurückliegenden Monaten und Jahren mussten mehrere Verfahren, in die das Ehepaar Haderthauer verwickelt war, an anderen Dienststellen bearbeitet werden. Wegen ihrer Nähe zu Hubert und Christine Haderthauer hatten sich alle Richter für befangen erklärt. Hubert Haderthauer ist seit über 20 Jahren Landgerichtsarzt in Ingolstadt, derzeit aber vom Dienst suspendiert. Er steht in München vor Gericht.

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