Gerangel im Maisfeld
Auf der zehnten Etappe nahe Donauwörth droht der Flüchtlingsmarsch nach München am Donnerstag zu eskalieren.
Allmannshofen - Der Protestmarsch der 20 Flüchtlinge, die seit neun Tagen von Würzburg nach München laufen, drohte am Donnerstagnachmittag auf der zehnten Etappe von Donauwörth nach Meitingen zu eskalieren.
Zwischen Maisfeldern bei Druisheim wollte die Polizei die Identität der Flüchtlinge überprüfen. Aufgrund der bestehenden Residenzpflicht kommt es immer wieder zum Zusammentreffen der Asylsuchenden mit der Polizei.
Auf dem Acker also kauerten sie sich zusammen, riefen immer wieder „Kein Mensch ist illegal!“ und verweigerten die Ausweispflicht. Auch auf das Angebot von Einsatzleiter Walter Wiedemann, Name und Geburtsdatum zu hinterlassen, um dann den Protestmarsch fortzusetzen, gingen sie nicht ein.
Plötzlich kam es zum Handgemenge
Stattdessen beleidigten sie die umstehenden rund 50 Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei mehrfach. Als dann einzelne Flüchtlinge aus dem Pulk zur Identitätsüberprüfung rausgegriffen werden sollten, kam es zu einem Handgemenge.
Die Asylsuchenden beschuldigen seitdem einen Beamten, drei Männer und eine Frau angegriffen, geschlagen und gewürgt zu haben. Die Polizei jedoch kann diese Anschuldigungen nicht bestätigen. „Die Hand eines Flüchtlings ging in Richtung Hüfte. Der Kollege hat in dem Moment seine Waffe geschützt“, sagt Pressesprecher Udo Dreher vom Polizeipräsidium Schwaben-Nord dazu.
Nach einigen Diskussionen, die die Situation immer angespannter machten, entschied Einsatzleiter Wiedemann dann, die Flüchtlinge weiterziehen zu lassen. „Es steht in keinem Verhältnis, hier die Identitäten dieser Menschen zu überprüfen, wenn ich dabei einen der Einsatzkräfte in Gefahr bringe und er verletzt wird“, so Wiedemann.
Mit lautem Gejohle verließen die Flüchtlinge das Maisfeld und machten sich auf zum Etappenziel Meitingen. Jedoch werden sie sich nach diesem Vorfall auf weitere Polizeikontrollen gefasst machen müssen.
- Themen:
- Flüchtlinge
- Polizei