Geplante Solidaritätsdemo für AfD-Politiker Halemba abgesagt
Die geplante Solidaritätskundgebung für den AfD-Politiker Daniel Halemba, gegen den wegen Volksverhetzung ermittelt wird, ist am Samstag in Würzburg abgesagt worden. "Der Veranstalter selbst hat sie abgesagt", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Vor Ort fanden sich daher nur wenige Teilnehmer einer angekündigten Gegendemonstration ein.
Die Absage der Kundgebung beruhe auf einer Entscheidung des bayerischen Landesverbands der Jungen Alternative für Deutschland, teilte der Bundesverband der AfD-Jugendorganisation auf Facebook mit. "Diese Entscheidung geht aus Gesprächen mit mehreren in den Prozess involvierten Akteuren hervor."
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" hatte die bayerische AfD-Führung für eine Absage plädiert. Besonders der Landesvorsitzende Stephan Protschka soll die mit 75 Teilnehmern angemeldete Solidaritätsveranstaltung als kaum vermittelbares Signal gesehen haben.
Die ehemalige AfD-Funktionärin Freia Lippold-Eggen zeigte sich derweil im "Fränkischen Tag" entsetzt über den Fall Halemba. "Es schockiert mich, dass sie tatsächlich so radikal sind, und es zeigt mir, dass die Strategie, in den Kreisverbänden Rechtsradikale zu etablieren, zunächst aufgegangen ist." Die Stadträtin aus Bad Kissingen war im August aus der AfD ausgetreten und hatte dabei in deutlichen Worten vor einer Unterwanderung der AfD durch Rechtsradikale gewarnt. Nun fragte sie: "Wo bleibt der Aufschrei der Partei, dass sie jemanden in ihren Reihen hat, bei dem solche Devotionalien gefunden wurden?"