Gemischte Gefühle bei den Gebrüdern Rahn
Kleeblatt-Routinier Christian gegen KSC nur Bankdrücker, doch Stephan wurde jüngst als Pokalheld gefeiert
FÜRTH/HAMBURG Zwei Mal Rahn, aber nur ein Mal Freude – und ein Mal Frust: Zwischen den Brüdern Christian (31) und Stephan (28) liegen rund 700 Kilometer und gefühlsmäßig Welten. Mit seinem Freistoß-Hammer beim 1:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen schoss der Offensivmann von der fünftklassigen Victoria Hamburg (er war im übrigen auch beim 0:6 im Jahr 2007 gegen den Club dabei) sich in die nächste Runde, in der es jetzt gegen den VfL Wolfsburg geht. Stephan Rahn wurde jüngst in „Sportbild“ mit 36,8 Prozent gar zum Helden der ersten Runde gewählt.
Rahn ist raus aus dem "Leistungsloch"
Bruder Christian wurde dagegen der schwache Auftritt beim Fürther 2:1-Pokalsieg in Braunschweig zum Verhängnis – und saß prompt beim Zweitliga-Start gegen den Karlsruher SC (4:1) auf der Bank und wurde nicht einmal eingewechselt. Edgar Prib und Kim Falkenberg bekamen den Vorzug. Bitter.
Und wie stehen Rahns Aktien für die Auswärtspartie am Samstag (13 Uhr) bei Union Berlin? „Auf das Stadion und die Atmosphäre darf sich jeder drauf Freude“, blickt Christian gespannt auf den Kick in der „Alten Försterei“ – und auf die Aufstellung. „Die liegt nicht in meiner Hand“, weiß Rahn. Aus dem „Leistungsloch“, so Co-Trainer Mirko Reichels Begründung für den Verzicht gegen den KSC, ist Rahn raus. Seine Freistoßvarianten und Treffsicherheit waren gestern im Training ein Augenschmaus.
Mit seinem Hammer aus 22 Metern schrieb Bruder Stephan, im normalen Leben Automobil-Kaufmann, für Victoria Pokal-Geschichte. Mit einem ähnlichen Freistoß-Pfund würde Christian in Berlin auch für Furore sorgen. Wenn er denn darf. Zumindest erinnert er sich gerne an die vergangene Saison und den 2:1-Erfolg bei Union: „Wir sind gut in die Saison gekommen, und wir haben am 19. Oktober 2009 ja dort auch souverän gewonnen.“
"das Spiel ist eine Herausforderung für unsere jungen Profis"
Während Rahn hofft, ist Stephan Schröck gesetzt. Sein Klasse-Auftritt gegen den KSC samt Tor hallte auch gestern noch nach. Auf dem Trainingsplatz. Mit großem Eifer und Spaß schoss „Schröcki“ Keeper-Keeper Max Grün den Ball wiederholt um die Ohren, ließ sich in Sieger-Flieger-Pose von den Physiotherapeuten nach einem Glückstreffer feiern. Das lässt für Berlin hoffen. „Egal, wer die Tore schießt, Hauptsache wir gewinnen“, sagt Schröck mit Blick auf Berlin.
Kleeblatt Manager Rachid Azzouzi: „Die Stimmung dort ist sensationell, es macht einfach Spaß, da zu spielen, das Spiel ist eine Herausforderung für unsere jungen Profis.“ Aber auch für die älteren wie Rahn. Matthias Hertlein
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