Geldstrafe für den Todeslauf auf die Zugspitze
GARMISCH-PARTENKIRCHEN - Der Veranstalter des Zugspitz-Events 2008 muss 13500 Euro zahlen: Bei schlechtem Wetter waren zwei Menschen gestorben. Trotzdem gibt es am Sonntag auch heuer wieder das Extrem-Rennen.
Die sportliche Tragödie ereignete sich am 13. Juli letzten Jahres: Bei sehr schlechten Wetterbedingungen waren beim Zugspitzrennen knapp 600 Sportler am Start. Oberhalb von 2000 Metern war der Regen in Schnee übergegangen, zwei Läufer starben innerhalb kurzer Zeit an Erschöpfung und Unterkühlung.
Gestern wurde der Veranstalter zu einer Geldstrafe von 13 500 Euro verurteilt. Das Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen sprach ihn wegen fahrlässiger Tötung in zwei Fällen sowie der fahrlässigen Körperverletzung in neun Fällen für schuldig. Falls binnen zwei Wochen kein Einspruch eingelegt werden sollte, wird das Urteil rechtskräftig.
Manche Teilnehmer waren in kurzen Hosen und T-Shirts unterwegs
Während des Extremberglaufs auf Deutschlands höchsten Berg waren Mitte Juli vergangenen Jahres bei widrigen Wetterverhältnissen zwei Sportler ums Leben gekommen. Die Teilnehmer waren zum Teil in kurzen Hosen und T-Shirts auf die rund 16 Kilometer lange Strecke über 2100 Höhenmeter gegangen.
Im Laufe des Tages kam es bei böigem Wind zu Schneeregen und Neuschnee bis zu zehn Zentimetern. Die Temperaturen fielen blitzschnell teils auf minus zwei Grad Celsius. Ein 41-Jähriger aus Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) und ein 45-Jähriger aus Ellwangen in Baden-Württemberg starben kurz vor dem Ziel an Unterkühlung. Mehrere Sportler wurden in Krankenhäuser gebracht.
Trotz der tragischen Ereignisse findet der Lauf wieder statt
Die Staatsanwaltschaft München war in ihren Ermittlungen zu der Überzeugung gelangt, dass der Zugspitzlauf unter den gegebenen Bedingungen hätte abgebrochen werden müssen. Heuer sah es lange danach aus, als ob der Extremberglauf aus diesem Grund nicht stattfinden würde. Doch Mitte März kam die Entscheidung. Die Veranstaltung soll am kommenden Sonntag, 19. Juli, wieder über die Bühne gehen.
Die Entscheidung sei nach langer Überlegung gefallen, schreiben die Veranstalter auf ihrer Homepage: „Die tragischen Vorkommnisse beim Lauf 2008 sollen dabei allen Bergsportlern, die in Zukunft teilnehmen wollen, eine massive Warnung sein.“
Auch der „vielfache Wunsch von Teilnehmern und Sponsoren" führte zur Entscheidung, auch 2009 den Zugspitzlauf zu veranstalten. Zu den Sponsoren des Extremberglaufs gehört auch der Deutsche Alpenverein.
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