Geldspritze macht Müller mutig
Finanziell sind die Club-Girls erstmal sorgenfrei - und vom Virus Champions League angesteckt: Kommen Iskenderoglu und Ofenböck zurück?
NÜRNBERG Die Sorgenfalten auf dem Gesicht von Steffen Schwarz haben sich geglättet. Nach nervenaufreibenden Wochen der Sponsorensuche, konnte der Aufsichtsrat der Handballerinas gestern endlich den ersehnten Scheck entgegennehmen: TeamBank und VR-Bank finanzieren den Club-Girls die Hauptrunde der Champions League – mit 75000 Euro.
Zuvor war das Weiterkommen in der Königsklasse für den Verein nur eines gewesen: ein wirtschaftliches Fiasko. Doch Trainer Herbert Müller wollte sich nicht damit abfinden, „dass in Nürnberg nur Männersport finanziert werden kann“. Seine Mädchen hätten es sich schließlich verdient.
Zum Glück sehen das die beiden fränkischen Banken genauso. „Nur wegen dem Geld kann man doch nicht nein sagen“, ist TeamBank-Chef Theophil Graband überzeugt. Von ihm kommen 25000 Euro, von Partner VR nochmals die gleiche Summe. Außerdem gibt’s einen zinslosen easyCredit über 25000 Euro, der möglichst bald mit Hilfe anderer Sponsoren zurückgezahlt werden soll.
Finanziell sind die Club-Girls erstmal sorgenfrei. „Vom Etat gehören wir aber immer noch nicht in die Champions League“, ist sich Müller bewusst. Doch die Königsklasse ist ein Virus, das längst alle infiziert hat. Sogar Stephanie Ofenböck, die erst kürzlich Mutter einer Tochter geworden ist, trainiert schon wieder. „Wenn sie fit ist, könnte sie sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League zum Einsatz kommen“, sagt Müller.
Neun Feldspielerinnen seien aber nach wie vor zu wenig, um das hohe Niveau auf Dauer durchhalten zu können. Der Trainer träumt davon, mit Hilfe der TeamBank bald den Kader aufstocken zu können. Die erste Kandidatin hat er schon im Visier: Serpil Iskenderoglu. Der Verein hatte die türkische Nationalspielerin nicht mehr finanzieren können. Aber der Trainer weiß: „Serpil würde liebend gerne nach Nürnberg zurückkommen.“ Anna Ermann
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