Geldautomat gesprengt: Polizei schießt und durchsucht Wald

Röslau (dpa/lby) - Einen Geldautomaten haben Unbekannte in einer oberfränkischen Bank gesprengt - trotz Schüssen der Polizei gelang den Tätern die Flucht. Anwohner in Röslau (Landkreis Wunsiedel) hatten einen lauten Knall gehört und den Notruf gewählt. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte seien noch zwei maskierte Menschen am Tatort gewesen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Eine Beamtin schoß daraufhin mit ihrer Waffe. Wohin sie zielte und wie viele Schüsse sie abfeuerte, war zunächst unklar, verletzt wurde aber niemand. Die Maskierten entkamen in der morgendlichen Dunkelheit.
Einer der Männer sei mit einem motorisierten Zweirad geflohen, der andere zu Fuß. Kurz darauf raste in der Nähe der Bank ein Auto vor den Beamten davon. Ein Polizeiwagen nahm mit "gewissem Abstand" die Verfolgung auf, wie eine Sprecherin sagte. In der Dunkelheit entkam der flüchtige Wagen. Die mutmaßlichen Täter sprangen nach mehreren Kilometern aus dem Auto und flohen in ein Waldstück bei Selb. Polizisten umstellten das Gebiet und durchkämmten es mit Hunden. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Wie viele Täter bei der Explosion beteiligt waren, wusste die Polizei zunächst nicht.
Die Täter hatten nach ersten Erkenntnissen der Polizei Gas in den Automaten geleitet und ihn so zur Explosion gebracht. Durch die Explosion des Automaten sei eine Wand in der Bank herausgerissen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Es werde geprüft, ob die Filiale einsturzgefährdet sei. Die Anwohner der darüber liegenden Wohnungen wurden vorübergehend im Bürgerhaus von Röslau untergebracht. Ob die Täter auch Bargeld erbeuteten, war zunächst unklar.