Geht’s noch? Schampus und Austern am Christkindlesmarkt!
Spitzenkoch Stefan Rottner (51) will heuer mit einem edlen Gourmet-Stand Bratwürsten und Glühwein Paroli bieten.
NÜRNBERG Der Christkindlesmarkt, das sind Bratwürste und Lebkuchen, Glühwein, gebrannte Mandeln und vielleicht noch ein Schaschlik. Doch heuer wird es in der Budenstadt in der Nürnberger City richtig nobel. Heuer werden hier zur Weihnachtszeit Austern serviert und Champa- gner ausgeschenkt. Geht’s noch? Spitzenkoch Stefan Rottner (51) will mit seinem Edel-Imbiss ein Ausrufezeichen gegen die Krise setzen.
„In Berlin auf dem Gendarmenmarkt habe ich das im letzten Jahr gesehen. Dort wurden Champagner und Austern angeboten. Und die Leute haben dieses Angebot gut angenommen“, sagt Rottner. „Jetzt will ich wissen, ob das in Nürnberg auch geht.“ Außer Austern und Champagner bietet er Eismeer-Garnelen und Gewürzlachs an. Dazu gibt’s Gourmet-Brot, Weißwein und alkoholfreien Apfel-Sekt.
Zehn Euro will Rottner für ein Glas Schampus („Der kommt von einem kleinen, französischen Weingut.“) und drei frische Austern verlangen – so viel kosten vier Bratwurst-Weckla am Markt. Serviert werden die Leckerbissen auf edlem Porzellan. „Wir haben einen Clip an den Tellern, der das elegante Glas hält. So kann man sehr gut im Stehen essen“, sagt Rottner. Und erklärt dann, dass er seinen Nobel-Imbiss fast schon zum Schnäppchenpreis anbietet. In der Gastronomie würden ein Glas Champagner und drei Auster locker 18 bis 20 Euro kosten.
Bis Silvester steht Rottners Feinschmecker-Stand am Kessel der größten Feuerzangenbowle der Welt am Pegnitzufer an den Fleischbänken. Sie findet heuer zum vierten Mal statt. Veranstalter Hartmut Senkel freut sich über die Ergänzung: „Das ist eine absolute Bereicherung für unser Event, das sich zu einem Szenetreff der weißen Jahreszeit entwickelt hat.“
Ob das die Nürnberger auch so sehen? Ein Kenner der Gastro-Szene sagte zur AZ: „Das Angebot ist gut. Aber der Standort ist falsch. An der Feuerzangenbowle will doch keiner Austern essen und Schampus trinken.“
Michael Reiner