Geheimtraining für Playoffs

Die Bamberger Brose Baskets starten heute beim Überraschungsteam Göttingen ins Stechen um den Titel. Coach Chris Fleming: „Wir glauben an uns“
BAMBERG Es ist angerichtet. Und die lieb gewonnenen Playoff-Rituale haben jetzt Hochkonjunktur. Mit kahl geschorenen Köpfen und eingemotteten Rasierapparaten starten die Brose Baskets heute (19.30 Uhr; Eurosport live) bei der MEG Göttingen ins Stechen um die deutsche Meisterschaft (Modus best of five).
In Bamberg herrscht kein Zweifel, dass der Meister von 2005 und 2007 den Tabellenzweiten in den vorzeitigen Urlaub schickt. Auch Cheftrainer Chris Fleming sieht seine Mannschaft klar im Vorteil. Der obligatorische Tiefstapler bricht sogar mit alten Gewohnheiten und strahlt Optimismus aus: „Wir glauben an uns. Unser Gesamt-Paket ist einfach besser. Wir haben die erfahreneren Spieler, die schon viele Playoff-Schlachten siegreich bestanden haben.“
"Unser Ziel ist der Titel"
Für die Riesen von der Regnitz spricht auch die Statistik. In dieser Saison trafen die Oberfranken drei Mal auf die Veilchen, wie die Göttinger wegen ihrer Vereinsfarbe Lila genannt werden, und gewannen jeweils zu Hause im Pokal 76:70 und in der Hauptrunde 88:78. In Göttingen verloren sie nur knapp 69:71, wobei damals Spielmacher John Goldsberry und Center-Hüne Elton Brown fehlten.
Freilich warnte Fleming seine Schützlinge eindringlich davor, den Gegner zu unterschätzen. Denn die Sensationstruppe der Hauptrunde wirbelt mit ihrer aggressiven Spielweise die Kontrahenten bisweilen arg durcheinander. Dieses gefürchtete System macht die junge Göttinger Truppe selbstbewusst. „Unser Ziel ist der Titel“, tönte Trainer John Patrick. In Angst und Schrecken versetzt das jedoch niemand in Bamberg. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit ließ Fleming stundenlang geeignete Systeme üben, um die Göttinger aus dem Rhythmus zu bringen und ihre schnellen Gegenstöße zu unterbinden.
Playoff-Fieber herrscht heute Abend auch in der JAKO Arena. Auf dem überdimensionalen Videowürfel wird die Partie ab 19.30 Uhr live gezeigt. Werner Haala