Geheim-Umfrage: CSU-Frau soll OB Maly schlagen

Erst Roland Fleck, jetzt Julia Lehner: 5 Jahre vor der Wahl rotiert im Rathaus das Kandidaten-Karussell bei der Opposition auf Hochtouren.
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Kulturreferentin Julia Lehner hat die besten Chancen.
Berny Meyer 3 Kulturreferentin Julia Lehner hat die besten Chancen.
Wirtschaftsreferent Roland Fleck wurde kaltgestellt.
bayernpress.com 3 Wirtschaftsreferent Roland Fleck wurde kaltgestellt.
Bezirks-Chef Markus Söder zieht im Hintergrund die Fäden.
dpa 3 Bezirks-Chef Markus Söder zieht im Hintergrund die Fäden.

Erst Roland Fleck, jetzt Julia Lehner: 5 Jahre vor der Wahl rotiert im Rathaus das Kandidaten-Karussell bei der Opposition auf Hochtouren.

NÜRNBERG Mit seinem Vorpreschen für Roland Fleck als Herausforderer von OB Ulrich Maly (SPD) hat Nürnbergs CSU-Chef Markus Söder das Kandidaten-Karussell kräftig in Schwung gebracht. Und das fünf Jahre vor der Oberbürgermeister-Wahl im Frühjahr 2014! CSU-Wirtschaftsreferent Fleck ist höchst verschnupft über die Äußerung seines Parteifreunds. Er sieht sich aus dem Rennen gekegelt. Nun läuft alles auf CSU-Kulturreferentin Julia Lehner zu. Eine Geheimumfrage sieht sie als aussichtsreichste CSU-Bewerberin für das höchste Amt im Rathaus.

Fleck ist verärgert. Zwar hatte Söder ihn als „derzeit herausragendsten Kandidaten“ ins Rennen geschickt. Eigentlich ein Lob, über das man sich freuen könnte. Doch es kam viel zu früh. „Das war nicht abgesprochen“, sagt Fleck. Denn auch er weiß: Mit dem Vorpreschen dürfte seine mögliche OB-Kandidatur schon jetzt zum Scheitern verurteilt sein. Denn fünf Jahre Wahlkampf hält keiner durch. Der Kandidat ist danach so verbraucht, dass er nicht mehr punkten kann. Bestes Beispiel dafür ist Günther Beckstein (CSU), der bei der OB-Wahl 1987 nach einem jahrelangen Wahlkampf an SPD-Amtsinhaber Peter Schönlein scheiterte.

Kandidiert Lehner gegen ihren Duz-Freund Uli?

Auch Söder weiß das. Und viele Beobachter unterstellen dem Medienprofi nun, Fleck mit seinen locker dahingesagten Äußerungen mit Bedacht kaltgestellt zu haben. Zuletzt stritten die Politiker über den Ausbau der Donau. Der Umweltminister will die massiven Eingriffe in die Natur nochmals überdenken. Von Fleck – er ist auch Chef des Deutschen Wasserstrassen- und Schifffahrtsvereins – kam sofort ein lautes Kontra.

Aber Söder dürfte auch die neuesten Umfragen kennen, die den Parteien derzeit von Meinungsforschungs-Instituten angeboten werden. Darin wird der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad möglicher OB-Kandidaten in Nürnberg abgefragt. „Den Kollegen von der CSU werden die Daten sicher auch vorliegen“, sagt ein hoher SPD-Politiker der AZ. Und er verrät: Fleck schneidet schlecht ab. Am aussichtsreichsten wäre demnach eine Kandidatur von CSU-Kulturreferentin Julia Lehner.

Sie ist bekannt und beliebt – und könnte im Duell Frau gegen Mann zumindest einen Achtungserfolg gegen den Amtsinhaber erzielen. Auch wenn sie selbst immer wieder erklärt hat, dass sie keine Ambitionen auf eine Kandidatur gegen ihren Duz-Freund Uli hat. Außerdem klagt sie immer mal wieder über ihre Arbeitsbelastung. Fraglich, ob Drängen aus der CSU zu einem Gesinnungswandel führt.

Doch die Partei hat derzeit niemanden, der Maly erfolgreich herausfordern kann. Selbst CSU-Bezirks-Chef Markus Söder will nicht gegen den populären Sozialdemokraten antreten. Sollte Maly jedoch, wie Söder immer wieder einmal vermutet, in die Bundespolitik wechseln, dann könnte den Umweltminister allein schon beim Blick auf die möglichen SPD-Kandidaten die sportliche Herausforderung reizen, um den OB-Posten in seiner Heimatstadt zu kämpfen.

Michael Reiner

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