Gefälschte Führerscheine: Großrazzia gegen Betrügerbande

Einer deutschlandweit agierenden Betrügerbande kam die Polizei nun auf die Schliche. Mehrere Personen wurden festgenommen. Die Gruppe soll unter anderem mehrere tausend Führerscheine gefälscht haben.
dpa |
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Einer deutschlandweit agierenden Betrügerbande kam die Polizei nun auf die Schliche. Mehrere Personen wurden festgenommen. Die Gruppe soll unter anderem Führerscheine gefälscht haben.

Straubing - Sie verkauften gefälschte Führerscheine an Verkehrssünder und prellten Versicherungen mit fingierten Unfällen: Die Polizei hat einer bundesweit agierenden Bande das Handwerk gelegt. In mehreren Bundesländern wurden bei einer Razzia fast 60 Objekte durchsucht und dabei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, wie das federführende Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing mitteilte.

Mehrere Frauen und Männer wurden festgenommen und Haftbefehle vollzogen. In einem Gebäude im Landkreis Dingolfing-Landau stießen die Ermittler auf eine Fälscherwerkstatt für Führerscheine und Kreditkarten. An der generalstabsmäßig geplanten Razzia waren rund 350 Beamte aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt.

Gefälschte Führerscheine ausgestellt

Die Ermittlungen gegen die Bande waren vor eineinhalb Jahren ins Rollen gekommen. Neun Personen aus Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen stehen in dringendem Verdacht, sich seit 2016 gefälschte Führerscheine oder unrechtmäßig ausgestellte Fahrerlaubnisse verschafft zu haben. Die Dokumente sollen sie zu je 3000 Euro an rund 200 Verkehrssünder verkauft haben, denen die Fahrerlaubnis entzogen worden war.

Zu den Abnehmern gehören nach bisherigem Ermittlungsstand auch Angehörige der Rockerszene. Der durch bewusst herbeigeführte oder fingierte Unfälle mehreren Kfz-Versicherungen entstandene Schaden soll den Angaben zufolge weit über 100.000 Euro betragen. Für diese Straftaten wurden auch Luxusautos aus Italien verwendet, wie die Polizei weiter berichtete.

Bei den Razzien stellten die Ermittler jede Menge Beweismaterial sicher. Es hatte dazu Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Landshut für Objekte in Bayern (34), Baden-Württemberg (17), Nordrhein-Westfalen (5), Hessen (1) und Rheinland-Pfalz (1) gegeben. Im Zuge der Razzien entdeckte die Polizei neun Edelkarossen, die für die Versicherungsbetrügerein verwendet wurden.

Auch Drogen sichergestellt

Bei einer Frau aus Oberbayern wurden neben Drogen drei gefälschte Führerscheine sichergestellt. Ein Ermittlungsrichter sollte bei der 34-Jährigen die Haftfrage klären. Bei Durchsuchungen in Baden-Württemberg fanden Beamte zehn Gramm Kokain und 90 Ecstasy-Tabletten. Die Drogen sollen Angehörigen der Rockerszene gehören.

Einer der Männer wurde vorläufig festgenommen. Gegen die beiden mutmaßlichen Drahtzieher der Bande, einen 39-Jährigen aus dem Landkreis Dingolfing-Landau und einen 41-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen, ergingen Haftbefehle. Kripo und Staatsanwaltschaft stehen vor weiteren umfangreichen Ermittlungen.

Lesen Sie hier: "Neuraum"-Messerstecherei: Weitere Verdächtige festgenommen

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