Gefährliche Fahrt in Hohlraum unter Reisebus
Elchingen (dpa/lby) - Zwei Männer sind in einem Hohlraum unter einem Reisebus von Bosnien bis nach Deutschland mitgefahren. Nur mit Glück blieben sie unverletzt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Auf einem Autobahnparkplatz bei Elchingen (Landkreis Neu-Ulm) endete ihre Fahrt am Donnerstagmorgen, wo sie durch Hilferufe auf sich aufmerksam machten. Der Bus war bereits 16,5 Stunden unterwegs, die Reise hatte im bosnischen Tuzla begonnen und führte durch Kroatien, Slowenien, Österreich und Deutschland.
Als der Bus an der Autobahn 8 bei Elchingen stoppte, bemerkten die beiden Busfahrer die Männer. Sie hatten sich laut Polizei in einem "bauartbedingten Hohlraum" oberhalb der Hinterachsen versteckt, wo die Polizei auch zwei Schlafsäcke und Reiseproviant fand. Aufgrund der Hitze und der Abgase wollten die Männer die Fahrt unter dem Bus nicht länger fortsetzen, wie sie der Polizei sagten. Rußgeschwärzt und geschwächt stiegen sie unter dem Bus hervor. Sie wollten nach eigenen Angaben zu einem Bekannten nach Belgien gelangen. Nun stellten sie einen Asylantrag und wurden in eine Erstaufnahmeeinrichtung gebracht.
Die Busfahrer wurden wegen des Verdachts der Beteiligung an der Schleusung der Männer vorläufig festgenommen. Sie versicherten den Angaben nach jedoch glaubhaft, nichts von den beiden Männern gewusst zu haben. Die Fahrgäste setzten ihre Fahrt mit einem Ersatzbus fort.