Gebühren-Schock! Sterben wird teurer
Der Kämmerer will im Schnitt 7,5 Prozent mehr – die CSU zögert mit der Zustimmung
NÜRNBERG Erste Belastungsprobe für das erneuerte Rathaus-Bündnis von SPD und CSU: Die Gebühren für Bestattungen sollen um durchschnittlich 7,5 Prozent steigen. Die SPD will dem Vorschlag von Kämmerer Harald Riedel (SPD) – er ist auch fürs städtische Friedhofswesen zuständig – zustimmen. Doch die CSU zögert. Schon einmal hat sie die Entscheidung vertagt. Und auch jetzt „haben wir noch Beratungsbedarf“, so die Fraktionsgeschäftsführerin Alexandra Voigt.
Über die Jahre hat das Bestattungsamt ein Defizit von 7,5 Millionen Euro angehäuft. Grund: Die Gebühren wurden trotz steigender Kosten nicht angepasst. Dazu kommt, dass viele Friedhofs-Einrichtungen marode sind und dringend renoviert werden müssen.
Besonders stark steigen die Gebühren nach Feierabend oder an Wochenenden
„Niemand erhöht gerne Gebühren“, sagt SPD-Stadträtin Christine Grützner-Kanis. „Aber jetzt zwingt uns die Situation dazu, diesen Schritt zu gehen.“ Damit die Steigerungs-Raten nicht zu hoch werden, sollen die Gebühren künftig regelmäßig alle zwei Jahre angepasst werden. Die CSU will erst am Montag beraten, ob sie dies mitmacht.
Ein Drittel der 75 verschiedenen städtischen Gebühren soll angehoben werden. So soll ein Grab künftig für die gesamte Ruhezeit 600 Euro kosten, 85 Euro mehr als bisher. Bei Kindergräbern ist keine Erhöhung vorgesehen. Eine Urnen-Nische kostet künftig 44 Euro im Jahr, plus drei Euro. Die Nutzung der Trauerhallen wird um 25 Euro teurer (dann: 315 Euro), die Nutzung des Abschiednahmeraums je Stunde um 15 Euro (dann 140 Euro). Besonders stark steigen die Bestattungsgebühren für Beerdigungen nach Feierabend oder an Wochenenden – bei einer Erdbestattung von 750 auf 900 Euro.
Trotzdem versichert der Kämmerer, dass die Beerdigungskosten in Nürnberg im bundesweiten Vergleich im unteren Bereich liegen. mir