Gebäudereiniger lassen Putz-Eimer stehen

Mit einem Warnstreik macht die Branche vor der Urabstimmung auf sich aufmerksam.
NÜRNBERG Wer macht jetzt den Dreck weg? Wenige Tage vor einer Urabstimmung über einen bundesweiten Streik wollen die Gebäudereiniger in Nürnberg heute ihre Arbeit zeitweise ruhen lassen. Die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt will damit den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Diese hatten die Forderungen nach 8,7 Prozent mehr Lohn abgelehnt und stattdessen als Alternative eine Steigerung von 3 Prozent bei einer Laufzeit von 21 Monaten angeboten.
In Bayern gibt es nach Gewerkschaftsangaben derzeit 120 000 Beschäftigte in dieser Branche, 40 000 – ein Drittel von ihnen – arbeitet in Franken. Von kommenden Montag an soll eine bundesweite Urabstimmung über einen möglichen Streik erfolgen, falls die Arbeitgeber bis dahin nicht mit neuen Angeboten einlenken. Von dem Tarifkonflikt sind in ganz Deutschland rund 850 000 Gebäudereiniger betroffen.
Nach Angaben der IG Bau bedeutet das Angebot der Arbeitgeber in der Realität ein jährliches Lohnplus von 1,8 Prozent im Westen und 2,1 Prozent im Osten. In den Verhandlungen, die bereits seit Januar laufen, fordert die Gewerkschaft auch eine schrittweise Angleichung der Ost- an die Westlöhne sowie eine arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung.