Gauner zockten Spielbank ab!
Zwei Croupiers und ein Gast betrügen das Casino in Bad Kissingen beim Roulettespiel
BAD KISSINGEN/MÜNCHEN Die beiden Croupiers trieben ein falsches Spiel: Sie machten mit einem Gast gemeinsame Sache und zahlten ihm Summen aus, die er gar nicht gewonnen hatte. Anschließend teilten die Komplizen ihre Beute. Jetzt flog das Trio auf: Rien ne va plus – nichts geht mehr!
Der Trick war simpel: Wenn der Gast – ein Rentner aus dem Umland von Bad Kissingen – ins Spielcasino ging, setzte er sich gezielt an den American-Roulette-Tisch, an dem einer seiner beiden Komplizen stand. War die Situation günstig und nicht zu viel los, setzte der Rentner 500 Euro-Jetons, mindestens zwei pro Betrugsrunde. Auf eine Zahl setzte er dabei aber nicht. Der Croupier und der Gast warteten erst ab, bis die Kugel gerollt war und auf einer Zahl stehen blieb. Dann taten beiden so, als hätte der Gast genau auf diese Zahl gesetzt und der Croupier zahlte dem Rentner die Gewinnsumme aus. Insgesamt 60000 Euro ergaunerte sich der angebliche Glückspilz auf diese Weise. Das Geld teilte er später mit den zwei Komplizen.
Doch internen Sicherheitskontrolleuren des Casinos kam die phänomenale Glückssträhne des Rentners irgendwann verdächtig vor. Auffällig war auch, dass der Rentner immer dann gewann, wenn er bei denselben Tisch-Chefs beim American Roulette saß. Das Casino schaltete daraufhin die Polizei ein.
Vergangene Woche ließ die Staatsanwaltschaft Bamberg die Wohnungen der drei Männer von Beamten des Landeskriminalamtes (LKA) durchsuchen. Bei einem der Männer fanden die Beamten. Die drei Verdächtigen wurden festgenommen, aber nach ihrer Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt. Es bestehe weder Verdunkelungs- noch Fluchtgefahr, so die Justizbehörden. job