Garmisch-Partenkirchen: Arabische Kundinnen nur unverschleiert in Boutique erwünscht

Eine Boutique-Besitzerin in Garmisch-Partenkirchen bat ihre arabischen Kundinnen, ihr Geschäft nur unverschleiert zu betreten. Die Frauen reagierten verständnisvoll.
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Eine Boutiquebesitzerin in Garmisch-Partenkirchen untersagt vollverschleierten Frauen den Zutritt zu ihrem Geschäft. Die Kundinnen reagieren verständnisvoll.
dpa/AZ Eine Boutiquebesitzerin in Garmisch-Partenkirchen untersagt vollverschleierten Frauen den Zutritt zu ihrem Geschäft. Die Kundinnen reagieren verständnisvoll.

Garmisch-Partenkirchen - "Von Urlaubern, die sich Deutschland als Urlaubsland aussuchen, erwarte ich, dass Sie sich respektvoll unserer Kultur gegenüber verhalten. So, wie ich es in anderen Ländern selbstverständlich auch tue", schreibt Anne Sciuk auf ihrer Facebook-Seite und erklärt damit ihre Entscheidung, ab sofort keine verschleierten Kundinnen mehr in ihrer Boutique in Garmisch-Partenkirchen zu empfangen.

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Damit, dass selbst arabische Kundinnen überwiegend positiv reagieren würden, hatte die 53-jährige nicht gerechnet. Seit Anfang Juli hängt der Zettel im Fenster am Eingang der Boutique "Anne S." am Garmisch-Partenkirchener Rathausplatz. Darauf begründete sie ihre Bitte damit, dass in unserer Kultur als hochmütig und respektlos empfunden werde, sein Gesicht nicht zu zeigen. Zuerst hatten die Heimatausgabe des "Münchner Merkur" und die "tz" darüber berichtet.

Araber machen 20 Prozent des Umsatzes aus

Kundinnen aus arabischen Ländern geben in den beiden Sommermonaten Juli und August im Geschäft von Sciuk viel Geld aus. Die Besitzerin beziffert ihren Anteil in der Zeit auf 20 Prozent des Umsatzes. Doch die Verschleierung missfiel Sciuk. "Teils waren nur noch die Augen zu sehen, und selbst die wurden mit einer Sonnenbrille bedeckt."

Sie entschloss sich zu ihrer Bitte, auf Verschleierung zu verzichten. Erst hätten die stets von ihren Männern begleiteten Frauen an der Ladentür kehrtgemacht, seien aber tags darauf ganz anders gekleidet - in modischer Hose, weiter Bluse und das offene Haar lediglich mit Seidentuch bedeckt - wiedergekommen.

"Sie wissen einfach nicht, dass wir in einer Kultur leben, in der wir, wenn wir miteinander reden, selbst die Sonnenbrille abnehmen", erläuterte Sciuk. "Es ist gut, wenn wir ihnen sagen, dass es hierzulande ganz anders aufgenommen wird, wenn man sein Antlitz verbirgt." Die Kundinnen hätten positiv reagiert, so Sciuk.

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