Gardemädchen entkamen knapp der Feuer-Hölle!
NÜRNBERG/WÜRZBURG - Knapp dem Tode entronnen sind gestern die Mitglieder der Tanzsportgruppe Veitshöchheim. Auf der Fahrt zu einem Turnier in Hof fing ihr Bus Feuer und brannte völlig aus. In letzter Sekunde konnten sich die 45 Businsassen ins Freie retten. Dennoch mussten 29 Verletzte mit Verdacht auf Rauchvergiftung in Kliniken nach Kulmbach, Bayreuth und Stadtsteinach gebracht werden.
Das Unheil nahm gestern gegen 8.30 Uhr seinen Lauf. Die Tanzsportgruppe aus Veitshöchheim hatte schon rund 150 Kilometer auf dem Weg zur Süddeutschen Meisterschaft im karnevalistischen Tanzsport zurückgelegt. Auf dem Gefällstück des Bindlacher Berges bemerkte ein nachfolgender Autofahrer, dass Rauch aus dem Heck des Neoplan-Busses quoll. Geistesgegenwärtig versuchte der Autofahrer, den Bus zum Anhalten zu bewegen. Der Busfahrer interpretierte die Gesten des aufgeregten Autofahrers richtig und fuhr auf den Seitenstreifen.
Sobald der Bus auf der Talbrücke bei Lanzendorf stoppte, ging alles rasend schnell: Die Flammen griffen vom Motorraum aus sofort um sich, die Löschversuche des Busfahrers scheiterten. Die Passagiere flohen aus dem Bus – keine Sekunde zu früh: Kaum hatten die letzten Passagiere das Fahrzeug verlassen, ging der Bus in Flammen auf.
Entwarnung nach ausführlichen Untersuchungen
Doch die Evakuierung verlief nicht ohne Blessuren: 29 Passagiere atmeten den beißenden Rauch ein. Sie wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung in die umliegenden Kliniken nach Kulmbach, Bayreuth und Stadtsteinach gebracht. Nach ausführlichen Untersuchungen gab es Entwarnung: Am Nachmittag wurden sie entlassen.
Die Heimreise trat die Tanzsportgruppe in einem Ersatzbus an – ihr Reisebus ist nur noch ein ausgeglühtes Wrack. Der Schaden werde auf rund 150 000 Euro geschätzt, so Michael Hübsch von der Polizeidirektion Bayreuth. Als Unfallursache gibt man einen technischen Defekt an. Für die Dauer der Löscharbeiten sperrten das THW Kulmbach und Bayreuth die A9 über eine Stunde lang. Ein Kranwagen barg schließlich am Nachmittag das Wrack.