"Ganz dumme Fehler"
Greuther Fürth verliert im fränkisch-bayerischen Derby bei den Münchner Löwen 1:3 und Trainer Benno Möhlmann ist zu Recht stocksauer: "Das ist richtig bescheiden gelaufen."
MÜNCHEN Normalerweise pflegen die Fürther bei den Münchner Löwen zu gewinnen und nach drei Minuten hatte es so ausgesehen, als bliebe die Normalität Programm. Aber am Ende verloren die Fürther 1:3 und lauschten geknickt einem höchst verärgerten Trainer in der Kabine. "Wir haben ganz dumme Fehler gemacht", bilanzierte Benno Möhlmann, "das Ergebnis geht deshalb mehr als in Ordnung."
Dabei hatte Thorsten Burkhardt, unermüdlicher Antreiber im Mittelfeld und bester SpVgg-Akteur, nach Flanke von Charles Takyi und Ablage von Bernd Nehrig freie Bahn und nutzte diese zum 1:0 (3.). Aber was danach kam, schilderte Möhlmann so: "Das ist richtig bescheiden gelaufen. Wir waren schon in der ersten Halbzeit viel zu nachlässig, haben uns an unserer Schönspielerei ergötzt."
Möhlmann versuchte gegenzusteuern, nahm schon nach 29 Minuten den Ober-Schönspieler Ivo Ilicevic runter, brachte Aleksandar Kotuljac und versetzte Nehrig aus dem Angriff zurück ins Mittelfeld. Ohne Erfolg, wie Möhlmann zugeben musste. "Nach dem 1:1 waren wir vogelwild."
Verdient verloren?
Korrekt. Nämliches 1:1 besorgte Timo Gebhardt per Kopf nachdem ihn Takyi aus den den Augen verloren hatte (56.). Anschließend überboten sich Stephan Schröck, Marino Biliskov und Keeper Sascha Kirschstein im Wettbewerb um den dicksten Klops. Zunächst traten Schröck und Kirschstein in den Ring. Schröcks Fehlpass nutzte Löwe Johnson um Benny Lauth auf die Reise zu schicken. Der konnte losspurten, weil Schröck das Abseits aufgehoben hatte.
Kirschsteins Beitrag? Er spekulierte auf einen Querpass von Lauth, der so unbehelligt mit dem Ball bis ins Tor laufen konnte – 1:2 (61.). Dann dilettierte Biliskov kurz hinter Mittellinie. Der Rest wie gehabt: Ballverlust, Konter über Lauth, Kirschstein diesmal machtlos – 1:3 (64.). Dumme Fehler eben.
Nur einer war anderer Meinung. Biliskov: "Wir sind eigentlich 90 Minuten gut und kompakt gestanden. Es waren nur individuelle Fehler." Nun ja, neben den Löwen-Toren eröffneten sich den Münchnern noch etliche Chancen und mehrmals tauchte dabei einer verhältnismäßig unbedrängt vor Kirschstein auf. Deshalb kommt die Meinung von Charles Takyi schon eher hin: "Wir haben viel zu wenig getan und deshalb verdient verloren."
Und so bekam ein Löwe recht, der vor der Partie das Maul besonders weit aufgerissen hatte: Ex-Cluberer Philipp Tschauner. "Ich mag die Fürther nicht", so der Löwen-Keeper in der Münchner "tz", "die sollen ruhig kommen, dieses Mal sind sie fällig." Noch einer, der Recht hatte. ERG/HD