Gammelfleisch-Metzger räumt alle Vorwürfe ein

DEGGENDORF - Gammelfleischskandal von riesigem Ausmaß: Ein Metzger aus Niederbayern soll seit Jahren tonnenweise Fleisch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum verkauft haben. Der 56-Jährige hat vor Gericht alle Vorwürfe eingeräumt
Im Prozess um den Handel mit tonnenweise verdorbenem und minderwertigem Fleisch hat der Angeklagte alle Vorwürfe eingeräumt. Der Verteidiger des Metzgermeisters verlas am Montag vor dem Deggendorfer Landgericht eine Erklärung, wonach alle Anklagepunkte zutreffend seien. Der 56 Jahre alte Angeklagte bestätigte dann diese Erklärung.
Im Vorfeld des Prozesses hatten die Anwälte des Metzgers aus Metten, die Staatsanwältin und das Gericht bereits über ein mögliches Strafmaß verhandelt. Den Mann erwarten damit eine maximal zweijährige Bewährungsstrafe, eine Geldstrafe und ein bis 2011 dauerndes Berufsverbot. Einzelne Vorwürfe gegen den ehemaligen Chef zweier Fleischgesellschaften wurden bereits im Rahmen dieser Absprache fallengelassen.
Die Staatsanwältin brauchte insgesamt knapp zweieinhalb Stunden, um alle verbliebenen Straftaten aufzulisten. Insgesamt handelt es sich um Hunderte Fälle. So soll der Mann Mitarbeiter angewiesen haben, verdorbenes Schweinefleisch unter frischeres Fleisch zu mischen. In anderen Fällen waren Produkte bereits seit Jahren abgelaufen oder es wurde billigere statt der bestellten teureren Ware geliefert.
Verteidiger Klaus Gussmann sagte, es handle sich bei den Fällen um einzelne Verfehlungen des Metzgers. Die überwiegende Zahl der Geschäfte des ehemaligen Geschäftsführers sei völlig korrekt gewesen. „Es gab Ausreißer, aber es handelt sich nicht um einen großen Skandal“, meinte der Münchner Anwalt.
dpa