Galeere am Brombachsee
Das größte Ruderboot der Welt ist im fränkischen Seenland unterwegs – und hat Platz für 44 Ruderer.
PLEINFLED Einst fuhren die Römer mit diesen Schiffen in Seeschlachten. Mächtige Galeeren mit vielen hundert Rudersklaven sicherten ihnen die Vormacht im Mittelmeer. Mit dem römischen Reich ging auch diese Bootsklasse unter. Nur ein kleiner Konstrukteur in Franken leistet Widerstand. Georg Lauterbach (53) hat die Galeere neu erfunden. Sein HighTech-Schiff aus Aluminium ist das größte Ruderboot der Welt. Es ist auf dem Kleinen Brombachsee unterwegs.
Die „Acatus“, der Name orientiert sich an einem Typ der römischen Kriegsflotte, ist 18,20 Meter lang, wiegt 2,6 Tonnen und kann 40 Tonnen tragen. „Es gibt kein Ruderboot, das mehr Tragfähigkeit hat“, sagt Lauterbach der AZ. „Da kann ich 40 VW Polo einladen und es bleiben immer noch 20 Zentimeter Freibord.“
Jedoch transportiert Lauterbach keine Autos. 44 Ruderer bringen die „Acatus“ in Fahrt. Und es sind auch keine Sklaven, die sich in die Riemen hängen, sondern Freiwillige, die dafür bezahlen. „Auch die Ruder habe ich neu konstruiert. Es sind keine langen Riemen mehr, die im Takt bewegt werden müssen. Sie sehen wie große Stechpaddel aus, die relativ steil ins Wasser gehen.“ Auch Anfänger kommen gut mit dem Boot zurecht.
„Normale Ruderboote waren mir zu langweilig. Ich wollte etwas besonders konstruieren. Da kam mir die Idee mit der Galeere“, sagt Lauterbach. 100.000 Euro hat er in das Boot investiert, das die Gäste TÜV-geprüft über den See fährt. Lauterbach bietet mit seiner „Acatus“ nur Gruppenfahrten an, Kosten pro Stunde zwischen 340 (Kindergruppen) und 454 Euro (Erwachsene). Kontakt: Tel.09834/ 974714. mir
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