Gärtnerplatztheater mit neuer Oper über Komponist Schubert

München (dpa/lby) - Das Münchner Gärtnerplatztheater will sich in der kommenden Saison erneut als Ort wichtiger Opern-Uraufführungen profilieren. Dafür hat Intendant Josef E. Köpplinger bei der österreichischen Komponistin Johanna Doderer eine Oper über den Komponisten Franz Schubert in Auftrag gegeben. Das Libretto dazu hat der ebenfalls aus Österreich stammende Schriftsteller und Dramatiker Peter Turrini geschrieben. Eine solche Komponistenoper sei so etwas wie "kompositorischer Selbstmord", sagte Doderer halb scherzhaft bei der Vorstellung der neuen Gärtnerplatz-Spielzeit 2019/2020 am Mittwoch in München. Sie wolle Zitaten aus Werken Schuberts wie der "Wandererfantasie" für Klavier "in aller Deutlichkeit meine eigene Musik gegenüberstellen".
Staatsintendant Köpplinger will das Stück selbst inszenieren, die Uraufführung soll am 23. April 2020 stattfinden. Den Inhalt der Oper mit dem Titel "Schuberts Reise nach Atzenbrugg" skizzierte der Librettist Turrini: Ein Mann wird zwar als Gott der Musik verehrt, ist jedoch Frauen gegenüber total gehemmt. Während einer Reise verliebt sich der junge Komponist in die schöne Josepha von Weisborn. Er sei jedoch unfähig, seine Gefühle zu offenbaren und flüchte sich in "männliche Ausdenkungen", erläuterte Turrini.
Weitere Höhepunkte der kommenden Gärtnerplatz-Spielzeit sind Giacomo Puccinis "Tosca", Giuseppe Verdis "Rigoletto" sowie eine spartenübergreifende, szenische Fassung von Georg Friedrich Händels Oratorium "Der Messias". Mit eine Platzauslastung von fast 92 Prozent steht das Gärtnerplatztheater laut Köpplinger so gut da wie seit langem nicht mehr.