Gaddafi-Sohn darf nicht mehr einreisen
Der zweitjüngste Sohn des libyschen Diktators Muammar al- Gaddafi ist in Deutschland zur unerwünschten Person erklärt worden.
München Das bayerische Innenministerium bestätigte am Freitag eine entsprechende Meldung des Nachrichtenmagazins „Focus“. Der 29 Jahre alte Saif al-Arab Gaddafi, der seit 2006 in München lebte und die Stadt vor wenigen Tagen vermutlich in Richtung Libyen verließ, darf demnach künftig nicht mehr in die Bundesrepublik einreisen.
Seine Niederlassungserlaubnis sei erloschen. Das Auswärtige Amt hatte dem Bericht zufolge am 25. Februar das bayerische Innenministerium um „kurzfristige“ Prüfung gebeten, wie man das Aufenthaltsrecht des Gaddafi-Sohns „zum Erlöschen“ bringen könne.
Zur Begründung habe es geheißen, sollte ein Mitglied des Gaddafi-Clans erneut nach Deutschland einreisen, könne dies „erhebliche außenpolitische Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigen“, und zwar „in schwerwiegender Weise“.
Das Innenministerium stellte dem Bericht zufolge fest, dass Gaddafi bereits am 22. Februar und rückwirkend zum 15. Februar abgemeldet worden sei. Er habe eine Niederlassungserlaubnis als Hochqualifizierter gehabt, da er bei einem Baumaschinenhändler im Landkreis Ebersberg ein Jahreseinkommen von voraussichtlich mehr als 66.000 Euro bezogen habe, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.
Das Unternehmen habe den Sohn des Diktators abgemeldet. Die Niederlassungserlaubnis erlösche aber, wenn man Deutschland nicht nur vorübergehend verlasse. Dem Bericht zufolge verzog Gaddafi nach „Unbekannt/Libyen“. Sollte er erneut einreisen wollen, müsste der 29-Jährige ein neues Visum beantragen, sagte der Sprecher. Dem Bericht zufolge würden ihm die Behörden dies aber verwehren.
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