G8’lern droht ödeste Abi-Party aller Zeiten
Zu jung zum Feiern: Um Mitternacht ist für die meisten Abiturienten des achtjährigen Gymnasiums Schluss mit lustig. Ausnahmen lässt das Jugendschutzgesetz (leider) nicht zu.
MÜNCHEN Die Abi-Feten 2011 könnten für die Absolventen des G8 ein ziemlicher Flop werden. Für eine richtig heiße Party sind die Abiturienten nämlich noch viel zu jung. Deshalb müssten sie streng nach den Buchstaben des Gesetzes Schlag Mitternacht nach Hause gehen, Zigaretten und harter Alkohol sind für alle unter 18 Jahren sowieso tabu.
Im kommenden Frühjahr macht der letzte Jahrgang des neunjährigen Gymnasiums(G9) Abitur und zugleich auch der erste Jahrgang des inzwischen nur noch achtjährigen Gymnasiums (G8). Was bereits jetzt ungeahnte Probleme aufwirft. Während die Absolventen des G9 nämlich bei ihren Abi-Feten voll aufs Gas drücken dürfen, droht dem ersten Abschlussjahrgang des G8 eine eher fade Lightversion.
Streng nach den Jugendschutzbestimmungen müssen Jugendliche spätestens um Mitternacht nach Hause. Einzige Ausnahme: Sie sind in Begleitung ihrer Eltern. Doch mal ehrlich, welcher Jugendliche will Mama oder Papa dabei haben, wenn er mit seinen Kumpels einen drauf macht, um das heiß ersehnte Ende seiner Schulzeit zu feiern? „Das könnte tatsächlich für viele Abiturienten zum Problem werden“, sagt Fabian Riedl, Sprecher im Münchner Sozialreferat. Den Behörden sind die Hände gebunden. Einen Persil-Schein nach dem Motto „Abitur feiert man nur einmal im Leben“ gibt’s nicht.
Professionelle Party-Veranstalter müssen deshalb dafür sorgen, dass ihr minderjähriges Publikum um Mitternacht den Abflug macht – wie an jedem normalen Tag.
Was Alkohol und Zigaretten betrifft, sieht es für die Nachwuchsakademiker kaum besser aus. Qualmen dürfen sie nur vor der Tür – und auch nur, wenn sie 18 Jahre alt sind.
In Sachen Alkohol ist die Auswahl ebenfalls begrenzt. Bier ist erlaubt. Bei härteren Sachen ist schon wieder Schluss mit lustig, sie sind für alle unter 18 Jahren verboten.
Um ungestört feiern zu können, werden viele Abiturienten in Papas Partykeller ausweichen. Andere könnten vielleicht auf die Idee kommen, die Abi-Fete in die Schulaula zu verlegen. Die Suche nach Schlupflöchern hat bereits begonnen. Ralph Hub
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