Fund auf der Baustelle: Das Wrack des Weltkriegsbombers

Hof - Der Rumpf des Flugzeugs ist verwittert und völlig verrostet. Teile der Kanzel sind noch erhalten, der Motor, eine Tragfläche und der völlig verbogene Propeller. Auch die vier lehmverschmierten Maschinengewehre mit panzerbrechender Munition sind erhalten. In fünf Meter Tiefe lag der Weltkriegsschrott fast 70 Jahre in der Erde. Bis Arbeiter begannen, bei Hof-Jägersruh eine neue Straße zu bauen.
Mit einem Bagger planierten die Arbeiter das Gelände. „Es fehlten noch fünf Zentimeter und plötzlich hat da ein Propeller rausgeschaut", sagt Michael Müller von der Polizeiinspektion in Hof.
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Senioren in der Gegend können sich an den Flugzeugabsturz noch erinnern. Es war 1944 und Nazi-Deutschland lag in den letzten Zügen. Eine Messerschmitt soll es gewesen sein, vermutlich eine Jagdflugzeug vom Typ Bf109. Die Maschine stürzte unmittelbar vor der Ortschaft Jägersruh ab. Das Flugzeug habe sich senkrecht in den Boden bohrt, erinnert sich ein Zeitzeuge. Der Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten und landete an einem Waldrand nahe Döberlitz.
Da in den letzten Kriegsmonaten schweres Gerät kaum vorhanden war, entschlossen sich die Leute damals, das Wrack in der Mitte auseinander zu schneiden. Das Heck wurde geborgen, der Bug blieb zurück. Das Wrack geriet in Vergessenheit. Die Munition wurde geborgen. Den Rest des Wracks beschlagnahmte die Polizei.