Fürths Trainer Büskens: "Wir waren zu naiv"

Die SpVgg fliegt gegen Augsburg mit einem 2:4 nach Verlängerung aus dem Pokalwettbewerb und weiß genau warum: Den Matchball wieder nicht genutzt
FÜRTH Die schlechte Nachricht zuerst? Es gab eigentlich nur schlechte Nachrichten für die Greuther Fürther am gestrigen Pokalabend. Am Ende stand es 2:4 nach Verlängerung und Gegner Augsburg zog ins Achtelfinale ein. Damit nicht genug. 531.250 Euro, so viel hätte der Einzug in die nächste Runde gebracht, waren weg – und Stephan Schröck auch. Der musste nach einem bösen Foul von Stephan Hain nach 17 Minuten raus – Innenbanddehnung im Knie.
Und die allerschlechteste Nachricht: Die Pokalpleite, die Michael Thurk (79., 120.) und Nando Rafael (98., 111.), jeweils per Doppelpack perfekt machten, war total überflüssig. Denn nach der Führung durch Kingsley Onuegbu (43.) hatte der eingewechselte Sercan Sararer die Riesenchance zum 2:0 – und scheiterte kläglich an FCA-Keeper Simon Jentzsch (79.). Im Gegenzug gelang Thurk das 1:1.
"Der Junge hat das Knie kaputt"
„Wir waren einfach zu naiv“, schimpfte SpVgg-Trainer Mike Büskens, wollte damit natürlich nicht Sararer gemeint haben, der in der Verlängerung das 2:2 erzielte (109.). Aber da hatten die Fürther den Faden schon komplett verloren. Dennoch wies Büskens vorsichtig daraufhin, dass er eher auf die harte Gangart der Augsburger aufmerksam machen wollte. „Für das Foul an Schröck gab’s nicht mal Gelb. Der Junge hat das Knie kaputt. Und vor dem 2:3 habe ich im Mittelfeld ein Foul gesehen. Mehr sage ich nicht, sonst wird’s ein teurer Abend.“
Büskens hatte sicher Recht. Sararer, Opfer der angesprochenen Regelwidrigkeit: „Der springt mir voll in den Rücken.“ Wobei sich Sercan nicht aus der Verantwortung stehlen wollte, letztlich den möglichen, sicheren Sieg versiebt zu haben. „Es tut mir leid, dass ich das Ding nicht gemacht habe, aber ich habe den Ball einfach nicht mehr rum bekommen.“
"Dumme Gegentore"
„Sehr ärgerlich“ auch für Thomas Kleine. Der Fürther Kapitän, der aussah wie nach einem Zwölf-Runden-Kampf gegen Vitali Klitscho, aber sich unverdrossen gegen die Niederlage stemmte, wurde allerdings vor dem 1:1 von Thurk auch getunnelt. „Machen wir das 2:0, können wir einen schönen Sieg feiern. So sind wir ausgeschieden.“ Und aufrichtig, wie Thomas nunmal ist, sagte er auch: „Mein verlorener Zweikampf gegen Thurk war natürlich genauso ärgerlich. Für Nebenmann Marino Biliskov waren es schlicht „dumme Gegentore“, und für Falkenberg haben die Fürther „Lehrgeld bezahlt“.
"Auch bei Hertha haben wir eine Riesenchance liegen gelassen"
Ärgerlich, Lehrgeld bezahlt, zu naiv – eine komplett unnötige Pleite also, weil die Fürther ganz schwache Augsburger bis zur 78. Minute total im Griff hatten. Dann versagte Sararer und das Unheil nahm seinen Lauf. Was Büskens an den Auftritt seiner Profis in Berlin erinnerte, an das 0:2 bei Hertha BSC: „Auch da haben wir beim Stand von 0:0 eine Riesenchance ausgelassen und wurden dafür bestraft.“ Leider keine guten Nachrichten. ERG