Fürths Profi-Küken Edgar Prib: Die Müllabfuhr wartet
Trainer Benno Möhlmanns Musterschüler muss 2010 zum Zivildienst. Bis dahin will er aber in der Zweiten Liga weiter kräftig für Furore sorgen.
FÜRTH Vom Kicker-Knirps zum Bundesliga-Profi! Solche Märchen schreibt der Fußball gerne – besonders in Fürth. Schon Stephan Schröck, Daniel Adlung und Roberto Hilbert haben sich beim Kleeblatt ihre ersten Profi-Sporen verdient. Benno Möhlmanns neueste Entdeckung im Talentschuppen ist 19 Jahre jung und heißt Edgar Prib. Seit seinem tollen Auftritt beim 4:0 über Frankfurt, als er an drei Toren beteiligt war, ist Prib der Senkrechtstarter. „Ich war schon sehr überrascht, dass ich gleich so eine Rolle spielen würde“, kann „Eddy“ sein Glück kaum fassen.
"Ich bin schon überrascht, dass ich gleich so eine Rolle spiele"
Letzte Saison kickte das Eigengewächs noch zwei Etagen tiefer in der Regionalliga (32 Spiele). Bis ihn Möhlmann rief und den Mittelfeld-Allrounder mit einem Dreijahres-Vertrag ausstattete. Prib: „Der Trainer hat schon letzte Saison oft mit mir gesprochen. Da war mir klar, dass ich irgendwann befördert werde.“ „Eddy hat wie alle unsere jungen Spieler nicht nur viel Potenzial, sondern auch die richtige Einstellung“, lobt Möhlmann seine Neu-Entdeckung.
Bei allen drei Pflichtspielen stand Prib bislang in der Startelf. Und es wäre es schon eine ziemliche Überraschung, wenn er am Sonntag in Cottbus (13.30 Uhr) nicht wieder von Beginn an ran dürfte. „Ich hoffe darauf“, sagt Edgar bescheiden, weiß aber auch: „Derzeit spricht eigentlich nur wenig dagegen.“
Seinen Zivildienst will Prib bei der Fürther Müllabfuhr ableisten
Kein Wunder, denn technisch stark und mit einem feinen Blick für den besser positionierten Nebenmann ausgestattet, zeigte sich der einst mit zwei Jahren aus der sibirischen Metropole Nerjungri nach Fürth gekommene Allrounder für sein Alter bislang erstaunlich unbekümmert. Von Lampenfieber keine Spur beim Abiturienten (Notendurchschnitt 2,5), der im nächsten Frühjahr seinen Zivildienst bei der Fürther Müllabfuhr ableisten will.
"Wenn ich auf dem Platz stehe, bekomme ich von der Umgebung nichts mit"
Nicht mal als beim Heimdebüt gegen Frankfurt Vater Herbert, Mutter Irene, Langzeit-Freundin Isabella plus die zahlreiche Verwandtschaft auf der Tribüne mitfieberten. „Wenn ich auf dem Platz stehe, bekomme ich von der Umgebung nichts mehr mit“, grinst Eddy. Nicht das Schlechteste, vor allem, wenn der Trainer mal wieder an der Seitenlinie tobt. Anderseits kann sich Profi-Küken Prib derzeit ziemlich sicher sein, dass Möhlmanns Zorn nicht ihm gilt. Krischan Kaufmann
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