Fürther Sorgen: Keine Punkte und wütende Fans
Durchhalteparolen haben nach dem 0:1 in Paderborn Hochkonjunktur. Und Präsident Hack stellt Trainer Möhlmann einen Freibrief aus. „Es gibt keine Diskussion und wird keine geben“
FÜRTH 0:1 in Paderborn, die dritte Niederlage in Folge, Fürths Talfahrt geht weiter, der sportliche Umschwung nach dem Großreinemachen mit dem Rauswurf von Mirko Hrgovic blieb aus und der Unmut wächst. Zumindest auf der Tribüne in Paderborn.
"Wir sind Fürther und ihr nicht"
Rund 20 der 150 mitgereisten Anhänger ließen ihrem Zorn freien Lauf. „Wird sind Fürther und ihr nicht“, oder, „Versager“, schallte es den gebeutelten Kleeblatt-Kickern entgegen, als sie sich nach Schlusspfiff ihren Fans näherten. Erst zögerlich, dann doch. Manager Rachid Azzouzi musste beschwichtigen, diskutierte mit den frustrierten Anhängern. Und schwächte ab: „Es gab nichts. Sie fahren so weit und sind dann natürlich enttäuscht.“
Das war der Präsident erstaunlicherweise nicht. Helmut Hack: „Ich bin, abgesehen vom Ergebnis, zuversichtlich nach Hause gefahren und sicher, dass wir das Heimspiel gegen Aachen positiv gestalten werden.“
Hack in der Kabine, Vier-Augengespräch mit Möhlmann
Nach dem Schlusspfiff war Hack sogar in der Kabine, munterte die Verlierer auf. „Das wird schon. Solche schwierigen Phasen müssen auch andere Vereine durchstehen.“ Dem folgte ein längeres Gespräch unter vier Augen mit dem Trainer, laut Hack: „Sachlich und voller gegenseitigem Respekt. Benno Möhlmann geht souverän und ruhig mit der Mannschaft um. Umgekehrt spüre ich, dass die Mannschaft unbedingt mit Möhlmann will. Es gab zuletzt keine Diskussion um den Trainer und es gibt auch künftig keine. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam diese Phase meistern. Vor allem in der zweiten Halbzeit war viel vom Willen und Teamgeist früherer Tage zu spüren.“
Also ein Freibrief für Benno. Auch Möhlmann glaubt an sich und seine Arbeit: „Natürlich bin ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden, aber wir haben in Paderborn einige Dinger besser gemacht als zuletzt.“ Nur nicht gewonnen. Marco Caligiuri hatte im ersten Abschnitt eine Kopfballchance, doch Keeper Daniel Masuch reagierte glänzend, verhinderte die SpVgg-Führung. In der Schlussphase vergaben Dani Schahin, Sami Allagui und Marco „Toni“ Sailer. Azzouzis Erkenntnis: „Uns fehlt momentan die Leichtigkeit. Vom Einsatz her kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“
"Müssen weiter hart arbeiten"
Co-Trainer Mirko Reichel meinte gestern in Vertretung von Möhlmann, der bei St.Pauli gegen Union Berlin spionierte: „Wir müssen weiter hart arbeiten, damit wir unten rauskommen.“ Dafür muss ein Sieg gegen Aachen (7.Dezember) her. Ein Teil der neun angeschlagenen oder gesperrten Spieler kehrt zurück. Auch das macht Hoffnung. Matthias Hertlein
- Themen:
- Benno Möhlmann
- Union Berlin