Fürther Filetstückchen
Kleeblatt-Profis sind begehrt. Wird’s wieder nix mit dem Aufstieg, droht der Ausverkauf
FÜRTH Ganze 6870 Zuschauer wollten den hoch verdienten 1:0-Derbysieg von Greuther Fürth gegen die Münchner Löwen am letzten Montag in der Trolli Arena sehen. Darunter ein Dutzend Spielerberater auf der Haupttribüne, Ausschau haltend nach diversen „Filetstücken“, vornehmlich bei den Gastgebern. Davon gibt es derzeit mindestens sieben.
"Greuther Fürth ist ein guter Nährboden für die Bundesliga"
Greuther Fürth, nach einem Zwischentief mit zwei Siegen und einem Remis in Folge zurück im Aufstiegsrennen, weckt Begehrlichkeiten beim Rest der Zweiten Liga, aber noch mehr im Oberhaus. „Greuther Fürth ist ein guter Nährboden für die Bundesliga“, hatte Coach Mike Büskens nach Sami Allaguis Traumtor beim 3:0 gegen den Club anerkennend bemerkt. Aber auch Marco Caligiuri überzeugt nach seinem Wechsel von Fürth nach Mainz.
Klappt der Aufstieg diesmal nicht, droht – mal wieder – Ausverkauf. Immerhin, Präsident Helmut Hack und Manager Rachid Azzouzi haben vorgesorgt, sich die Dienste der möglichen Erstliga-Kandidaten wie Max Grün (Vertrag bis 2014), Stephan Schröck (2012), Bernd Nehrig (2012), Edgar Prib (2014), Nico Müller (2013) oder Danijel Aleksic (2011, aber mit erster Kaufoption) gesichert. Zudem wurde vorgestern mit Christopher Nöthe, dem Top-Torjäger der vergangenen Saison bis 2013 verlängert.
„Die Bundesliga“, so ein Tribünenspäher, „setzt auf jüngere deutsche Torhüter – und da ist Grün mit seinen 23 Jahren sicherlich bei einigen Vereinen eine Option.“ Wie wahr. Der VfB Stuttgart schwächelt auf der Torhüter-Position, der 1. FC Köln sucht und selbst Schalke 04 könnte interessant sein, wenn Manuel Neuer am Saisonende die Fliege (Richtung FC Bayern) macht.
"Wir haben selbst Ambitionen, wir geben im Winter nichts ab"
Nicht erst seit dem Löwen-Spiel auf dem Zettel diverser Bundesligisten: Nico Müller (23). Hoffenheim, Frankfurt, Mönchengladbach, Hannover sind interessiert, heißt es in der Szene. Stephan Schröck (24) steht beim HSV und bei Schalke auf der Liste. Gleiches gilt für Edgar Prib, an dem auch Leverkusen interessiert sein soll. Auch Bernd Nehrig (Stuttgart, Mainz), Genua-Neuzugang Aleksic (19) und Nöthe (22) sind begehrt.
„Wir haben selbst Ambitionen, wir geben im Winter nichts ab“, schloss Azzouzi den Star-Verkauf aus. Erst einmal hat aber das Kleeblatt den Tabellenletzten Bielefeld (Samstag, 13 Uhr) im Blick, muss sich gegen die Arminia beweisen. Büskens: „Um dort zu bestehen, müssen wir mindestens genauso viel investieren wie gegen 1860 München.“ Eher noch mehr. Matthias Hertlein
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