Fürther Fehlstart: Später Weckruf für die Schlafmützen

Beim 1:2 in Kaiserslautern war zur Pause schon alles erledigt. „Da haben wir zweimal gepennt.“ Allaguis Anschlusstreffer letztlich zu wenig
von  Abendzeitung
Traumtor nach 17 Minuten: Alexander Bugera (nicht im Bild) traf gegen den machtlosen Stephan Loboué zum 2:0 – die frühe Entscheidung.
Traumtor nach 17 Minuten: Alexander Bugera (nicht im Bild) traf gegen den machtlosen Stephan Loboué zum 2:0 – die frühe Entscheidung. © Wolfgang Zink

Beim 1:2 in Kaiserslautern war zur Pause schon alles erledigt. „Da haben wir zweimal gepennt.“ Allaguis Anschlusstreffer letztlich zu wenig

FÜRTH Mit dem 1:2 am Betzenberg haben die Greuther Fürther einen klassischen Fehlstart hingelegt, aber Benno Möhlmann hat eine Sorge weniger. „Gegen Kritik kann man sich wehren, Lob muss man ertragen“, hatte der Fürther Chef-Coach vor dem Auftakt zu Protokoll gegeben. Und tatsächlich waren es nicht viele Schulterklopfer, die nach der Partie Spalier standen.

Zu eklatant waren die Mängel, die seine Truppe bei den Toren von Ivo Ilicevic (4.) und Alexander Bugera (17.) in Durchgang eins offenbarte. „Man kann in Lautern verlieren, aber nicht so. Da haben wir zweimal gepennt“, sprach auch Bennos in den Sturm versetzter Regisseur Youssef Mokhtari Klartext über den 45-minütigen Dauerschlaf.

Bennos lautstarkes Hallowach zur Halbzeit

Andererseits, dass die neu formierten Fürther – völlig überraschend stand Marco Caligiuri in der Startelf – dennoch halbwegs erleichtert die Heimfahrt antraten, lag weniger an Sami Allaguis abgeklärt erzieltem Anschlusstreffer (54.), sondern an der Gewissheit, dass dank einer stark verbesserten Leistung in der zweiten Halbzeit der Grottenkick in Worms (1:0) wohl ein einmaliger Ausrutscher war.

Anfangs knüpften die Möhlmänner aber genau da an, wo sie bei ihrem glücklichen Pokal-Erfolg aufgehört hatten. Kein Pressing, keine Ideen, fast jeder Ball ging im Mittelfeld verloren. Wie ein warmes Messer durch Butter schnitten sich die Lauterer Angriffswellen durch den Fürther Abwehrverbund.

Auch der für Jan Mauersberger, laut Möhlmann „zuletzt nicht so überragend, als dass er nicht zur Disposition stehe“, ins Team gerutschte Asen Karaslavov konnte der Innenverteidigung nicht die gewünschte Stabilität verleihen. Dementsprechend lautstark fiel Möhlmanns Halbzeit-Predigt aus: „Da habe ich den ein oder anderen wachgerüttelt.“

Mokhtari: "Da müssen wir noch eine Schippe drauflegen"

Mit Erfolg, denn plötzlich entwickelte sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch – allerdings ohne die letzte Konsequenz auf beiden Seiten. Weshalb auch Möhlmann offen einräumte: „So ängstlich wie wir in der ersten Hälfte agiert haben, dürfen wir uns über die Niederlage nicht beschweren.“ Und auch Mokhtari konstatierte mit Blick auf das erste Heimspiel am Freitag (18 Uhr) gegen den FSV Frankfurt sachlich richtig: „Da müssen wir noch eine gewaltige Schippe drauflegen.“

Möhlmann wollte die erste „Standortbestimmung“ für sein junges Team dennoch nicht allzu hoch hängen. „Wir werden sicher nicht unter den ersten Drei zu finden sein, aber wir brauchen uns jetzt auch nicht in den Keller zu reden.“ Es reicht ja schon, wenn man da zum Lachen hingehen muss.Krischan Kaufmann

Mehr über die SpVgg Greuther Fürth und die Einzelkritik lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Montag, 10. August.

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