Fürth wird international

FÜRTH - Schippo und Sadjo zum Kleeblatt: Verhandlungen mit den beiden Außenverteidigern aus dem Kosovo und Kamerun sind schon ziemlich weit. Der Haken: Beide kosten Ablöse.
Im Ronhof wird’s exotisch – links und rechts außen. Seit Tagen trainieren der Kameruner Haman Sadjo und der Kosovo-Albaner Shqipran „Schippo“ Skeraj mit den Möhlmännern. Und es sieht so aus, als hätten die Kleeblätter beide als Dopplungen für die Außenverteidigerposition fest eingeplant.
„Es schaut gut aus“, bestätigt Dieter Marquardt, Berater des bislang beim FC Pristina im Kosovo spielenden Skeraj. Schippo ist zwar im Moment noch mit seiner ausgekugelten Schulter in Behandlung bei Physiotherapeut Uwe Schellhammer, doch: „Ihm geht es schon wieder richtig gut. Die Verletzung war nicht so schlimm, wie ursprünglich angenommen. Und der Heilungsprozess ist Dank der hervorragenden medizinischen Betreuung sehr gut“, erklärt Marquardt. In ein paar Tagen soll Schippo wieder ins Lauftraining einsteigen.
Bundesliga für Schippo ein Traum
Und auch Fürths Manager Rachid Azzouzi bestätigte, „bei den Verhandlungen mit ihm sind wir schon sehr weit.“ Auch der 22-jährige Verteidiger ist richtig heiß auf den deutschen Fußball, will unbedingt bleiben: „Die Bundesliga ist mein Traum.“ Und Marquardt ergänzt: „Ihm gefällt es hier schon sehr gut. Wenn alles in trockenen Tüchern ist, gehen wir nächste Woche mal auf Wohnungssuche.“
Am heutigen Dienstag soll alles unter Dach und Fach gebracht werden – trotz der Ablöse, geschätzte 100.000 Euro, die Präsident Helmut Hack wohl aufbringen muss. Wenn der Junggeselle bei der SpVgg einen Vertrag bekommt, dann wird er seinem Verein auch örtlich eng verbunden sein. Denn der 22-Jährige hat noch keinen Führerschein, und wird sich deshalb eine Wohnung in der Nähe des Stadions suchen.
Möhlmann von Sadjos Qualitäten überzeugt
Auch bei Haman Sadjo, dem flinken Nationalspieler aus Kamerun, sieht alles nach einer baldigen Vertragsunterzeichnung aus. In den nächsten Tagen soll der Präsident seines aktuellen Vereins, Sahel SC (Kamerun), in Fürth zu Verhandlungen eintreffen. „Wir haben den Kontakt gesucht“, sagt Azzouzi. Fritz Popp, Berater des 23-Jährigen, geht noch ein Stück weiter: „Dann werden die letzten Modalitäten geklärt.“ Auch hier steht, obwohl Sadjos Vertrag bei Sahel ausläuft, eine Ablöse im Raum. Wie viel er letztlich kosten wird – Verhandlungssache.
Über Sadjos spielerische Qualitäten gibt es keine Zweifel. So urteilte Trainer Benno Möhlmann nach dem 2:0-Sieg im Testspiel gegen Panionios Athen, bei dem Sadjo in der ersten Hälfte mitkickte: „Er hat sehr konzentriert gespielt und prinzipiell die Fähigkeiten für die Zweite Liga.“ MM