Fürth will die Wende schaffen
Kleeblatt voller Optimismus zum Hertha-Schreck nach Paderborn. Samstag Wiedersehen mit Daniel Brückner. Azzouzi: Er hat nicht ins Konzept gepasst
FÜRTH Der letzte Auftritt in Paderborn Ende November 2009 war eine Katastrophe. 0:1 bei den Ostwestfalen, das Kleeblatt „auf dem Tiefpunkt“, so Manager Rachid Azzouzi. Die Talfahrt unter Ex-Trainer Benno Möhlmann hielt an, mitgereiste Fans beschimpften das Team: „Wir sind Fürther und ihr nicht!“ Präsident Helmut Hack hatte seinem Coach nach dem Spiel noch den Rücken gestärkt, doch es half nichts. Knapp 14 Tage später musste Möhlmann gehen.
Wende in Paderborn?
Vor dem Gastspiel am Samstag beim Sportclub sieht die Kleeblatt-Welt ein wenig freundlicher aus als noch vor einem Jahr. Rang sieben, 20 Zähler und nach dem 1:1 gegen den FC Augsburg auf einem kleinen Weg der Besserung. Immerhin konnte nach drei Zweitliga-Schlappen in Serie die Talfahrt gestoppt werden. Und am Samstag soll die Wende her.
„Wir wollen drei Punkte mitnehmen, dann sehen wir weiter“, so Manager Azzouzi trocken. Danach kommen die Löwen (29.November), dann geht es nach Bielefeld (4.Dezember), zum letzten Vorrunden-Heimspiel gastiert Oberhausen im Ronhof (10.Dezember. Und am 18. Dezember klingt das Fußball-Jahr in Mike Büskens’ Geburtstadt Düsseldorf aus.
„Ich bin kein Mathematiker“, will Azzouzi punktemäßig keine vorweihnachtlichen Prognosen abgeben. Nur so viel: „Hauptsache, wir sind in den letzten vier Spielen vor Saisonende vorn mit dabei.“
Gestern begutachtete Azzouzi im württembergischen Hollenbach, dem Stammwerk von Ausrüster Jako, schon mal die Kollektion für die Saison 2011/12. Aktuell steht aber der Kick in Paderborn an. Und da treffen die Fürther auf ein Team, dass zuletzt für Furore gesorgt hatte – mit dem 1:0-Heimsieg gegen Spitzenreiter Hertha BSC Berlin und jüngst dem 2:1 bei Aufsteiger Ingolstadt. Der neue FC-Trainer, Benno Möhlmann, stand nach 90 Minuten also mit leeren Händen da.
Das will das Kleeblatt am Samstag nicht. Stephan Schröck: „Wir werden die Wende einleiten, wenn wir dort die drei Punkte geholt haben.“ Das Augenmerk liegt auch auf dem Ex-Fürther Daniel Brückner. „Er ist ein außergewöhnlicher Fußballer mit Offensivdrang, aber er hatte nicht in unser Konzept gepasst, deshalb haben wir ihn vorzeitig gehen lassen“, blickt Azzouzi zurück. Und scherzt: „So langsam, wie der Paderborner Kabarettist Rüdiger Hoffmann spricht, wird der Sportclub bestimmt nicht spielen.“Matthias Hertlein