Fürth: Und in der Mitte klafft ein Loch

SpVgg-Trainer Benno Möhlmann droht bei der Partie gegen die starken Augsburger sein komplettes Mittelfeld auszufallen
FÜRTH Armer Benno Möhlmann! Sein Erfolgs-Team bricht ausgerechnet vor den bayerischen Derby am Samstag (13 Uhr) gegen den FC Augsburg auseinander. Der Grund: Das Mittelfeld, zuletzt das Kernstück, geht geschlossen am Stock. Jetzt meldete sich auch der Beste , Marco Caligiuri, verletzungsbedingt ab.
„Mit einem problematischen Schienbeinmuskel“ (Möhlmann), der gereizt ist. „Wir sind im Mittelfeld arg gehandicapt“, urteilte der Coach über die Personalknappheit, „da haben wir schon einige Leute, die fehlen.“
Benno gibt die Hoffnung bei Caligiuri noch nicht auf
Angefangen bei Youssef Mokhtari (Rückenprobleme), der schon länger ausfällt. Weiter mit Leo Haas. Der ehemalige Augsburger schlägt sich seit dem Pokal-Sieg gegen den VfB Stuttgart (1:0) mit einer Achillessehnenreizung herum, fehlte in Ahlen und wird auch gegen die Schwaben passen müssen. „Leo wird es bis Samstag nicht schaffen“ hat Möhlmann seinen Mittelfeldspieler abgeschrieben. Ein dickes Fragezeichen steht hinter Stephan Fürstner (Probleme im Sprunggelenk). Zudem muss der Coach bis zur Winterpause ohne Asen Karaslavov (Außenbandabriss im rechten Knie) und ohne Christian Rahn (Knie-Operation) auskommen. Eigentlich ein Grund zum Haare raufen, doch Benno bleibt gelassen.
„Bei Caligiuri habe ich noch eine leichte Hoffnung, dass es hinhaut, ansonsten müssen wir uns etwas einfallen lassen.“ Plan B tritt spätestens nach dem heutigen Abschlusstraining (zehn Uhr) in Kraft, nach Bennos Bestandsaufnahme. Möhlmann mit Galgenhumor: „Solange wir noch elf Spieler haben, die gute Qualität besitzen, werden wir auch eine gute Mannschaft auf den Platz bringen. Wir werden jedenfalls nicht wesentlich an Mannschaftsqualität verlieren. Wir sind in der Breite wesentlich stärker geworden und nicht von einzelnen Spielern abhängig.“
Augsburg wird "die schwerste Aufgabe" bis zur Winterpause
Also ran an Augsburg und siegen. „Wir haben bis Weihnachten noch sechs Spiele und wollen so viel Punkte wie möglich holen, um den Abstand zur Spitze nicht größer werden zu lassen“, fordert der Trainer. Zum Relegationsplatz, den St.Pauli mit 23 Punkten besetzt, beträgt der Abstand fünf Zähler, auf den Tabellenzweiten Kaiserslautern sind es sechs, auf Spitzenreiter Bielefeld sieben Punkte.
Im Nacken sitzen den Fürthern die Augsburger (15 Punkte). Und Möhlmann hat gehörigen Respekt vor dem FCA. „Augsburg ist von unseren sechs noch ausstehenden Spielen mit die schwerste Aufgabe, weil der FCA taktisch sehr gut agiert. Ich weiß, dass sie bei uns ein gutes Spielen machen werden, aber wir wollen uns trotzdem durchsetzen.“ Mit oder ohne Mittelfeld. Matthias Hertlein