Fürth stolpert in Aachen – weil die Rotation eiert
0:1! Möhlmann lässt Reisinger und Burkhardt 60 Minuten auf der Bank. „Ich stelle nach Eindrücken imTraining und in den letzten Spielen auf“
AACHEN Im Westen nichts Neues? Von wegen! Nach fünf Auftritten ohne Niederlage am Tivoli mussten die Kicker von Kleeblatt-Trainer Benno Möhlmann gestern bei Alemannia Aachen eine verdiente 0:1 Niederlage einstecken und sind damit wieder auf Relegationsrang drei abgerutscht.
"Als Reisinger kam, wurde es nochmal gefährlich"
Noch überraschender als die Pleite beim einstigen Lieblingsgegner (bis dato nur eine Niederlage) war aber, dass Möhlmann mit Stefan Reisinger (elf Tore) und Thorsten Burkhardt (103 Spiele in Folge) zunächst zwei seiner Leistungsträger auf der Bank schmoren ließ. Keine allzu gute Entscheidung. Denn gegen die bissigen Aachener, wegen ihrer gelb-schwarzen Trikots „Kartoffelkäfer“ genannt, konnten die Fürther nie ihr gefürchtetes Kombinationsspiel aufziehen. Sami Allagui hing als einzige Spitze – eigentlich sollte ihn Charles Takyi unterstützen, der aber trieb sich meist im Mittelfeld herum – völlig in der Luft.
Nach 60 Minuten beendete Möhlmann das missglückte Experiment und sorgte mit der Einwechslung von Reisinger und Burkhardt, für Leo Hass und Alex Voigt, für deutliche Belebung auf SpVgg-Seite und für Sorgenfalten auf der Stirn von Alemannia-Coach Jürgen Seeberger, der treffend bilanzierte: „Fürth hatte bis zur Auswechslung wenig Chancen. Als dann Reisinger kam, wurde es nochmal gefährlich.“ So wie in Minute 62., als der Ex-Fürther Timo Achenbach gerade noch vor Reisinger klären konnte.
Fürth nun mit mehr Drang nach vorne, das Tor aber machten die Gastgeber. Alemannias Christian Fiel fing die Franken in der Vorwärtsbewegung ab, schickte Hervé Oussalé auf die Reise, der den Ball mit dem Außenrist an Kleeblatt-Keeper Stephan Loboué vorbei spitzelte – 1:0 (75.). Das war’s, auch wenn die Möhlmänner durch Burkhardt (79.) und Reisinger (88.) noch zu Chancen kamen. Es reichte nicht, um die Hausherren in Verlegenheit zu bringen.
Schröcki: "Wir sind weiter voll dabei"
„Ich stelle nach den Eindrücken des Trainings und der letzten Spiele auf“, wollte Möhlmann dennoch von einem Rotationsfehler nichts wissen. Vielmehr ärgerte er sich über den verstolperten Punkt. „Ich bin richtig enttäuscht. Aber uns hat einfach die Entschlossenheit gefehlt.“
Schade, aber wenn es nach Stephan Schröck geht, noch lange kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken: „Wir sind weiter voll dabei und diesmal ziehen wir den Aufstieg auch durch.“ Dafür allerdings müssen sich die Fürther wieder steigern. kk/H.D.
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