Fürth: Restprogramm als Düngestäbchen
Neues vom Aufstiegs-Kleeblättchen: Zwar sind die Aufstiegs-Ambitionierten aktuell etwas durch den Wind, aber die „Endspiele“ gegen Duisburg, Club, Freiburg und Mainz kommen ja noch...
Eins steht ziemlich sicher fest: Das Aufstiegs-Kleeblättchen ignoriert sämtliche Berichte aus dem Ronhof. Denn während es im Fürther Profilager ziemlich drunter und rüber geht, wächst und gedeiht die Pflanze prächtig. Eben so, als wäre nichts gewesen.
Das stabile Nervenkostüm der Pflanze wäre den Berufsfußballern zu wünschen
Das stabile Nervenkostüm der Pflanze wäre jedenfalls den Fürther Berufsfußballern zu wünschen. Denn, wie Fußball-Lehrer Land auf und Land ab stets feststellen, spielt sich im Profisport doch vieles im Kopf ab. Denn die Spieler trennen vom Können her meist nur Nuancen. Rennen können mittlerweile fast alle, halbwegs durchdacht Fußball spielen auch. Individuelle Klasse ist in Liga zwei eher dünn gesät, also geht es nur über das Kollektiv, und dabei wiederum über die Entschlossenheit, den Willen, die Konzentration auf den Punkt.
"Mit Burkhardt und Reisinger stand es am Ende 0:1"
Genau in diesen Punkten hat Fürths Trainer Benno Möhlmann bei seinen Protagonisten Defizite festgestellt und, um neue Reizpunkte zu setzen, einfach zwei Spieler sitzen lassen, die eigentlich unverzichtbar sind. Prompt ging das Experiment schief, auch wenn Möhlmann anfügt, dass es ohne Thorsten Burkhardt und Stefan Reisinger in Aachen 0:0 gestanden habe, mit den beiden am Ende aber 0:1. Sachlich richtig, aber erst mit Burkhardt und Reisinger fanden die Fürther fußballerisch halbwegs wieder in die Spur, und dass die Abseitsfalle mit zwei gelernten Stürmern auf den Außenverteidigerpositionen mal schief gehen kann, dafür können die anderen nichts.
Die stürmische Variante im Deckunsverbund war aus der Not geboren
Wobei die stürmische Variante im Deckungsverbund nicht auf Möhlmanns Kappe ging, sondern aus der Not geboren wurde. Daniel Felgenhauer gesperrt, Christian Rahn verletzt, da wird’s schon dünn mit echten Alternativen im Kader.
Gegen Rostock wird Möhlmann wohl wieder rotieren lassen
Dennoch, auch wenn Möhlmann nach Trainingseindrücken und Leistung in den letzten Spielen aufgestellt haben will, ganz glücklich war die Rotation nicht. Nun, gegen die von Neu- und Wieder-Trainer Andreas Zachhuber wiederbelebten Rostocker am Gründonnerstag wird Möhlmann wohl wieder rotieren lassen. Möglich sogar, dass Sami Allagui, mit 14 Saisontreffern immer noch erfolgreichster Fürther Schütze, mal eine Pause bekommt. Denn Allagui hängt ziemlich durch, sein letztes Tor (beim 3:1 gegen Oberhausen) liegt vier Spiele zurück.
Gegen starke Teams spielen die Fürther in der Regel auch stark
Andererseits gilt es als normal, dass ein Angreifer im Laufe einer Saison mal in ein Leistungsloch fällt. Fatal, wenn dies gerade in der entscheidenden Phase der Spielzeit passiert. Und die steht bevor. Jahr für Jahr entscheiden über Auf- und Abstieg in Liga zwei die letzten fünf Spieltage. Und darin könnte der Grund verborgen liegen, warum das Aufstiegs-Kleeblättchen seine Köpfchen partout nicht hängen lässt. Denn auf die Fürther warten mit Duisburg, Nürnberg, Freiburg und Mainz noch vier richtige Kracher. Und wie jeder Fürther weiß, die SpVgg spielt meist stark gegen Starke und schwächelt gern gegen Schwache.
ERG
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