Fürth: Playmobil-Stadion wird zur Trolli-Arena!
Süßwaren-Hersteller zahlt angeblich 250.000 Euro pro Saison für die Namensrechte
FÜRTH Dieser süßen, zudem finanziell lukrativen Versuchung konnten sie beim Fürther Kleeblatt einfach nicht widerstehen. Der legendäre Ronhof, zwischenzeitlich Playmobil-Stadion getauft, hat einen neuen Namen: „Trolli-Arena“ wird die Spielstätte des Zweitligisten künftig heißen. Herbert Mederer, Geschäftsführer der in Fürth ansässigen und auf Fruchtgummis spezialisierten Firma, lässt sich das langfristige Engagement dem Vernehmen nach rund 250.000 Euro pro Saison kosten.
„Saure Glühwürmchen“, „Fishmix“ oder „Spaghettini sour“ sind einige der nahezu weltweit vertriebenen Produkte. Seit kurzem gibt es sogar eine „Meister Mischung“. Die Verpackung ziert allerdings das Logo von Bayern München. Gut möglich, dass der Kontakt zu Trolli über die Verbindungen des Kleeblatts an die Isar intensiviert worden ist. Kein Geheimnis ist, dass sich Marketingmann Holger Schwiewagner regelmäßig mit seinem Münchner Kollegen Andreas Jung austauscht.
Trolli-Boss Mederer hat ein Herz fürs Kleeblatt
Nach Konzernangaben beschäftigt das 1948 gegründete Familienunternehmen rund 2200 Mitarbeiter an sieben Standorten in Deutschland (Fürth, Hagenow, Boizenburg und Neunburg vorm Wald), Spanien, Tschechien und China. Trolli erzielte 2008 einen Umsatz von 230 Millionen Euro. Zwischenzeitlich wurde sogar in die USA expandiert. 1986 entstand in Creston/Iowa eine eigene Produktionsanlage. Bis dahin hatten die täglichen Exporte der Leckereien aus Fürth 40 Tonnen pro Tag betragen.
Herbert Mederer „trieb das Geschäft in Amerika voran und wohnte zeitweise in Miami, bis er Fabrik und Markenname in Amerika aus Angst vor einer teuren Scheidung verkaufte“, berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung im Juni. Und: „Er wohnt in der Nähe von Fürth, war dreimal verheiratet und hat vier Kinder.“
Und ein Herz fürs Kleeblatt. Vize-Präsident Edgar Burkart, der sich auf „Trolli“ angesprochen taub stellt: „Ob Playmobil oder anders, das ist egal. Den Weg mit dem Verkauf der Namensrechte müssen wir mitgehen – auch wenn dies der eine oder andere 1000-prozentige Fan nicht für gut hält.“ Markus Löser, StW
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