Fürth: Onuegbu macht Ärger

Trainer Büskens sauer auf den Stürmer, weil der nicht rechtzeitig aus dem Urlaub kam. Wechsel von Rahn im Winter hat sich zerschlagen
BELEK 14 Grad und leichter Regen. Mit der wechselhaften Wetterlage hatte es aber nichts zu tun, weshalb Kleeblatt-Trainer Mike Büskens gestern um 13.40 Uhr bei der Ankunft im türkischen Antalya dreinschaute, als hätte der 42-Jährige während des Flugs eine Kiste Zitronen verdrückt. Der Coach war vielmehr stinksauer auf seinen Stürmer Kingsley Onuegbu.
"Ich bin maßlos verärgert über Kingsley"
Der Grund: Der 24-Jährige fehlte, weil er sich nicht um einen rechtzeitigen Rückflug aus dem Heimaturlaub in Nigeria gekümmert hatte und deshalb in Lagos festhing.
Dem bulligen Knipser droht nun neben einer saftigen Geldstrafe vor allem ein gewaltiger Anpfiff. Einen kleinen Vorgeschmack gab’s von Büskens schon gestern: „Ich bin maßlos verärgert über Kingsley. Er kannte das Zeitfenster und muss sich entsprechend verhalten.“ Und: „Er kann ja schon mal bei den Sponsoren sammeln gehen." Mit denen sollte Onuegbu nämlich am Abend im Quartier „Calista Luxury Resort“ in Belek, wo die Fürther bis zu ihrem Abflug am Montag wohnen, endlich eintreffen.
"Ich ziehe das hier bis zum Sommer durch"
Dabei hatte sich Büskens die angestrebte Kader-Reduzierung ganz anders vorgestellt. Eigentlich sollten die Abschiebe-Kandidaten Christian Rahn und Dani Schahin die Reise an die türkische Riviera gar nicht erst mit antreten. Während bei Schahin zumindest noch die Chance auf eine Ausleihe an Drittligist Dynamo Dresden besteht, ist der Transfer-Zug bei Rahn endgültig abgefahren.
„Ich ziehe das hier bis zum Sommer durch", gibt sich der 31-jährige Routinier, der seinen Stammplatz auf der linken Abwehrseite an Kim Falkenberg verloren hat, kämpferisch. Dann läuft sein Vertrag aus. Rahn: „Im Sommer gibt es vielleicht bessere Möglichkeiten zu wechseln.“ Dennoch, keine einfache Situation für den Ex-Nationalspieler, aber Aufgeben kommt für Rahn nicht in Frage: „Ich Profi genug, um damit umzugehen. Und werde im Trainingslager wieder Gas geben und mich anbieten.“
Vielleicht können sich Rahn und Schahin ja sogar in Belek für weitere Aufgaben empfehlen. Drei Testspiele gegen den VfL Bochum (6. Januar), VfB Stuttgart (8.) und den türkische Erstligist Bucaspor (9.) stehen an. Büskens: „Reichlich Möglichkeit, jedem genügend Spielpraxis zu geben." Matthias Hertlein
Mehr über die SpVgg Greuther Fürth und ihr Trainingslager in Belek lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Dienstag, 4. Januar.