Fürth: Nur noch zwei kleine Fragezeichen

Büskens Wunschelf nimmt Gestalt an. Heißer Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung
KITZBÜHEL Zwölf Trainingseinheiten, zwei Testspiele (7:2 gegen Al Ain, 0:0 gegen TSG Hoffenheim), eine gemeinsame Wanderung auf die Seidlalm – anders als im letzten Jahr verlief das Fürther Trainingslager in Kitzbühel heuer ohne Komplikationen. „Die Stimmung war hervorragend. Es gibt keine Grüppchenbildung, das imponiert mir“, bilanzierte Kleeblatt-Boss Helmut Hack zufrieden und hofft: „Jetzt brauchen wir einfach das Glück, dass wir einen guten Start hinlegen.“ Bleibt die Frage, welche seiner Kicker momentan am ehesten für die Startelf in Frage kommen. Die AZ hat die einzelnen Positionen durchgecheckt:
Kapitän Biliskov muss um seinen Stammplatz kämpfen
Torwart: Max Grün ist als Nummer eins gesetzt, wenngleich Vertreter Matjaz Rozman in beiden Spielen einen guten Eindruck hinterließ. Hack und Manager Rachid Azzouzi übereinstimmend: „Matjaz kann man bedenkenlos einsetzen.“
Abwehr: Drei von vier Positionen sind vergeben. Rechts wirbelt Stephan Schröck. In der Innenverteidigung ist Neuzugang Thomas Kleine gesetzt. Ebenso wie links Christian Rahn. Kleine und Rahn zeigen durch lautstarkes Dirigieren Präsenz. Um den zweiten Innenverteidiger-Posten streiten sich Kapitän Marino Biliskov, Jan Mauersberger und Asen Karaslavov. Da könnte noch einiges an Konflikt-Potential entstehen.
Mittelfeld: Milorad Pekovic ist aktuell der Stamm-Abräumer vor der Abwehr, aber Stefan Fürstner scharrt schon mit den Hufen. Zudem könnte Trainer Mike Büskens auch seinen „Zehner“ Leo Haas auf die Sechser-Position stellen. Allrounder Marius Strangl wäre eine weitere Alternative.
Außenbahnen: Rechts ist Bernd Nehrig der Platzhirsch. Kim Falkenberg ist eine Alternative, ebenso Sercan Sararer, den eine Nebenhöhlenentzündung im Trainingslager leicht zurückwarf. Links dürfte Nico Müller dank seiner klasse Leistungen in der letzten Saison Vorteile gegenüber Tayfun Pektürk haben. Der variable Edgar Prib ist beiden jedoch dicht auf den Fersen.
Hack: "Mein Ziel im Pokal ist erneut das Viertelfinale"
Sturm: Sami Allagui ist weg, Dani Schahin mit zwölf Toren in neun Testspielen der neue König im Sturmzentrum. Neben ihm ist Konditionswunder Kingsley Onuegbu erste Wahl. Ob der nigerianische Bulle der große Torjäger wird, bleibt aber abzuwarten. Mit seiner Robustheit kann er jedoch Räume für andere schaffen. Wackelkandidat bleibt Christopher Nöthe. Eine Knieverletzung warf ihn aktuell zurück, doch Büskens ist sich sicher: „Den Torriecher wird er bestimmt nicht verlieren.“ Ein Sonderlob bekam auch Stefan Vogler. „Ein cooler Junge vor dem Tor", so Büskens über den Ex-Bahlinger.
Fazit: Dank der gezielten Vorbereitung und einem gestärkten Wir-Gefühl kann die Kleeblatt-Truppe dem Auftakt gelassen entgegensehen. Bis auf die zwei Fragezeichen Innenverteidigung und linke Bahn steht das Team. Ein weiterer Pluspunkt: Niemand zählt die Fürther, wie noch in den letzten Jahren, in dieser Saison ernsthaft zu den Aufstiegsaspiranten. Wobei natürlich auch Büskens letztendlich an Resultaten gemessen wird. Schon allein aus finanziellen Gründen ist ein Sieg in der ersten Pokalrunde in Braunschweig am 14. August Pflicht, wie Hack betont: „Das ist für uns ein erstes Endspiel. Mein Ziel im Pokal ist erneut das Viertelfinale.“ Matthias Hertlein
Mehr über das Traingslager der SpVgg Greuther Fürth in Kitzbühel lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Dienstag, 3. August.