Fürth: Möhlmann vermisst die Qualität

O:4-Pleite in Rostock legt Kleeblatt-Probleme offen und lässt ratlose Profis zurück
von  Abendzeitung
„Wir haben heuer einfach nicht die Qualität für die ersten drei Plätze“: Benno Möhlmann.
„Wir haben heuer einfach nicht die Qualität für die ersten drei Plätze“: Benno Möhlmann. © Wolfgang Zink

O:4-Pleite in Rostock legt Kleeblatt-Probleme offen und lässt ratlose Profis zurück

FÜRTH Hoppla, hat die 0:4-Klatsche in Rostock die Fürther über Nacht zu Panikeinkäufen gezwungen? Oder was macht Petr Ruman im Ronhof? Die Erklärung lieferte der ehemalige Fürther gestern Vormittag auf dem Weg zum Trainingsplatz gleich selbst: „Nein, ich absolviere hier ein Trainerpraktikum“, schmunzelte der 32-Jährige, der nach einem doppelten Bandscheibenvorfall seine Karriere beim FSV Mainz vorzeitig beenden musste.

Das Kleeblatt und seine zwei Gesichter

Womöglich könnte der einstige Publikumsliebling mit seiner Erfahrung der Wundertüte Kleeblatt sogar das verpassen, was die Truppe von Benno Möhlmann so dringend braucht: Stabilität.

Nach mittlerweile 14 Gegentreffern klemmt es gewaltig. Und Möhlmann sagt nun auch ganz offen, woran es liegt: „Wir haben nicht die Qualität, um die ersten drei Plätze angreifen zu können.“ Zu deutlich sind die Leistungsschwankung, zu unterschiedlich die zwei Gesichter, die sein Team bislang zeigt. Himmelhochjauchzend (4:0 über Oberhausen) und zu Tode betrübt (0:4 in Rostock) innerhalb von nur sieben Tagen – selbst für Fürther Urgesteine wie Stephan Schröck zu viel. „Es kann nicht sein, dass wir erst eine Mannschaft aus dem Stadion ballern und dann aus dem Stadion geballert werden“, legt Schröcki den Finger in die Wunde, ohne freilich zu wissen, wo die nötige „Stabilität“ so schnell her kommen soll. „Nach zwei Siegen müsstest du mit breiter Brust in so ein Spiel gehen. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich heute nie an meinem Gegenspieler vorbeikommen würde.“

Nehrig knallhart: "14 Gegentore sind inakzeptabel"

Müde, kraftlos oder gar ein Kopfproblem? Von allem etwas, wenn es nach Geburtstagskind Bernd Nehrig, er wurde gestern 23 Jahre alt, geht: „Wenn du so scheiße spielst wie wir, ist jede gegnerische Mannschaft spielerisch stark. Ich habe gedacht, dass wir schon weiter sind.“ Dachte auch Kapitän Marino Biliskov, wurde dann aber in der DKB-Arena eines Besseren belehrt: „Wir hatten zu viele Fehlpässe und zu wenig Bewegung. Rostock hat uns für unsere Fehler bestraft.“

Viel zu tun also für die wackligen Möhlmänner vor der schweren Hausaufgabe gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf am Samstag. Nehrigs knallharte Forderung: „Wir müssen zuerst mal unsere Defensiv-Aufgaben zu 100 Prozent erledigen. 14 Gegentore sind für unsere Ansprüche inakzeptabel.“ Krischan Kaufmann

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