Fürth: „Lobos“ deutscher Traum
Kleeblatt-Keeper will beim Test gegen die DFB-Elf unbedingt im Tor der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste stehen, „sonst wäre ich der traurigste Mensch auf Erden“. Bewerbung heute gegen Koblenz
FÜRTH Nach der Berliner 2:1-Gala können sich die Greuther Fürther heute (18 Uhr, live bei Sky) gegen TuS Koblenz wohl eher auf einen Kick Marke „Schweinespiel“ einrichten. „Man muss Koblenz genauso respektieren wie Union und jeden anderen Gegner auch. Sie werden nicht so offen wie die Berliner spielen, sich hinten reinstellen und auf Konter lauern. Wir sind darauf gefasst und wollen die drei Punkte“, hofft Stephan Loboué (28) auf das zweite Erfolgserlebnis binnen fünf Tagen.
Loboué: "Gegen Deutschland aufzulaufen ist mein großes Ziel"
Für den Kleeblatt-Torhüter war Union Berlin erst der Beginn ereignisreicher Wochen, denn der gebürtige Pforzheimer will unbedingt ins Aufgebot der Elfenbeinküste, die am 18.November in Gelsenkirchen einen Test gegen Deutschland bestreitet. Loboué: „Dort aufzulaufen ist mein Ziel. Wenn ich gegen Deutschland spielen könnte, ginge mein größter Traum in Erfüllung, danach könnte ich glatt meine Karriere beenden. Wenn’s nicht klappen sollte, wäre ich natürlich der traurigste Mensch auf Erden.“
Zwischen Nationaltrainer Vahid Halilhodzic, der die Elfenbeinküste zur WM nach Südafrika führte, und dem Fürther Profi, der bis dato vier Länderspiele für die Ivorer bestritt, herrscht derzeit allerdings Funkstille. Loboué weiß: „Ich kann nur mein Bestes im Verein geben, damit ich eine Chance bekomme.“ Noch vier Pflichtspiel-Möglichkeiten hat er bis zum 18.November, um aus der Ferne seinen Nationaltrainer zu überzeugen. Gut für das Kleeblatt: Ein ambitionierter Torwart ist oft Garant für den sportlichen Aufschwung.
"Sind verpflichtet, auch gegen Koblenz beste Leistung zu bringen"
Der Zweitliga-Sechzehnte heute, Bundesligist Stuttgart am kommenden Dienstag beim „Spiel des Jahres“ – geht da nicht gegen Koblenz die volle Konzentration flöten, weil der VfB zu sehr im Kopf herumgeistert? Loboué: „Natürlich ist Stuttgart schon ein Thema in der Kabine, man kann im DFB-Pokal schnell viel erreichen, aber wir sind Profis genug. Die Fans bezahlen ja auch für das Koblenz-Spiel, deswegen sind wir auch da verpflichtet, unsere beste Leistung zu bringen.“
Das hört der Trainer gern. Seine Kicker können gegen Koblenz nach der Pfeife der hübschen Polizistin Bibiana Steinhaus tanzen – und erfolgreich sein. Benno Möhlmanns klares Ziel: „Wir wollen uns im oberen Taballenbereich stabiler festsetzen, dazu gehört ein Sieg gegen Koblenz.“
Kuqi: "Fürth muss sich warm anziehen"
Shefki Kuqi, Koblenz’ finnischer Nationalspieler, ist da ganz anderer Meining – und tönt: „Fürth muss sich warm anziehen. Wir wollen die drei Punkte – und das ist nicht unmöglich.“ Da muss der 32-Jährige aber auch an Loboué vorbei – und Stephan träumt ja von der Natiolmannschaft. Kein schlechtes Aufputschmittel. Matthias Hertlein