Fürth: Kirschsteins Klops stoppt den Gipfelsturm
FÜRTH - Der Patzer von Fürths Keeper Sascha Kirschstein in der 62. Minute vor 9700 Zuschauern nach der Ecke von Stefan Lexa bescherte dem SpVgg die erste Pleite im Jahr 2008. Aber: »Keine Torwart- Diskussion«
Schlagersängerin Nena („Es wäre schön, wenn’s heut passiert“) sollte vom Tonband den Fürther Sprung an die Tabellenspitze einläuten, doch Fürths Keeper Sascha Kirschstein vermasselte beim 0:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern Labbadias Buben den Satz auf den Platz an der Sonne. Sein Patzer (62. ) vor 9700 Zuschauern nach Ecke von Stefan Lexa bescherte der SpVgg die erste Pleite 2008. Axel Bellinghausen nutzte den Klops und traf aus zehn Metern. Kirschstein geknickt: „Ich hatte mich richtig wohl gefühlt bei den Flanken und plötzlich geht so ein beschissener Ball rein. Wenn ich rausgehe, muss ich ihn haben.“
Trainer Bruno Labbadia, analog zu seinem Club-Kollegen Thomas von Heesen: „Wir werden keine Torwart- Diskussion anfangen, gegen Aue hat uns Kirschstein den Sieg gerettet, beim Sieg in Mainz war er ein guter Rückhalt.“ Oder wie es Stefan Reisinger formulierte: „Wir gewinnen gemeinsam und verlieren gemeinsam. Abgehakt.“ Kaiserslauterns neuer Trainer Milan Sasic („Wir haben gegen die Top-Mannschaft der Zweiten Liga gewonnen“) ließ sich nach seinem Premieren- Erfolg feiern, die Fürther gingen zur Tagesordnung über, obwohl Labbadia mächtig enttäuscht war. „Mehr als die verpasste Tabellenführung schmerzt mich, dass wir die drei Punkte nicht geholt haben.“
"Die Niederlage war nicht nötig"
Symptomatisch für das Fürther Spiel: Der fleißige, aber glücklose Stefan Reisinger verhinderte bei einen Kopfball von Jan Mauersberger (74.) den Ausgleich. Und versiebte zwei Großchancen. Labbadia: „Schade, die Niederlage war nicht nötig, aber wir haben zu wenig aus unseren Chancen gemacht.“ Dennoch besteht kein Grund zur Panik. Bruno: „Wir bleiben bei unseren Siegen sachlich und werden jetzt auch mit der Niederlage sachlich umgehen.“ Ähnlich sieht es auch Präsident Helmut Hack. „Natürlich sind wir enttäuscht über das Ergebnis, aber wir machen jetzt bestimmt nicht alles madig. Man hat gesehen, dass unsere jungeMannschaft noch Schwankungen unterworfen ist.“
Trotzdem hatten die „Fürther Nachrichten“ vor der Partie ein Stimmungshoch bei den SpVgg-Fans erforscht. Laut Umfrage sind 65,7 Prozent vom Bundesliga-Aufstieg überzeugt. Daran glaubt auch Pechvogel Reisinger: „Ich hoffe auf ein erfolgreiches Saisonende, der Glaube stirbt bekanntlich zuletzt.“
Matthias Hertlein