Fürth: Glücksgriff und Sorgenkind

Während sich Kleeblatt-Trainer Mike Büskens über seinen selbstkritischen Siegtorschützen gegen den FSV Frankfurt Danijel Aleksic sehr freut, bekam Talent Sercan Sararer mal wieder einen Denkzettel. „Er wird daraus lernen“
FÜRTH Das Kleeblatt bleibt ein Phänomen. Jahr für Jahr müssen SpVgg-Präsident Helmut Hack & Co die besten Spieler ziehen lassen. Aber kaum ist der eine weg, wie heuer Sami Allagui nach Mainz, zaubern die Fürther schon wieder die nächste Granate aus dem Hut.
Zumindest spricht nach seinem Startelf-Debüt einiges dafür, dass Danijel Aleksic die legitime Nachfolge des gefährlichsten Fürther Torjägers der letzten beiden Spielzeiten (30 Tore) antreten wird. Zu überzeugend war die Vorstellung des 19-jährigen Serben beim 1:0-Heimerfolg gegen „Lieblingsgegner“ FSV Frankfurt am Freitagabend.
"Danijel wird sich noch besser einfinden.“
Nachdem sich die Schützlinge von Trainer Mike Büskens lange Zeit gegen die gut strukturierte FSV-Truppe schwer getan hatten, war es die Leihgabe vom Luca Tonis Klub FC Genau, der mit seinem perfekt getimten Kopfball-Treffer den zwischenzeitlichen Sprung an die Tabellenspitze ermöglichte.
„Er hat sicher angedeutet, dass er im Abschluss Qualitäten hat“, will Büskens verständlicherweise sein Super-Schnäppchen nicht zu hoch jubeln, ist sich aber sicher: „Danijel wird sich noch besser einfinden.“ Dann, wenn dank eines bereits begonnenen Sprachkurses die Verständigungsprobleme mit den Kollegen überwunden sind. „Es ist schwierig, auf dem Platz mit ihm zu kommunizieren“, findet beispielsweise Sturm-Kollege Dani Schahin.
Der Matchwinner sieht ohnehin bei sich noch reichlich Luft nach oben: „Das war ein super Einstand. Aber ich bin noch nicht ganz zufrieden. Meine Fehlpass-Quote war zu hoch und ich hätte zwei, drei Tore mehr machen müssen.“ Ehrliche Selbstkritik des 2,5-Millionen-Mannes. So viel Ablöse hatten die Italiener im Januar an Aleksics Heimatverein Novi Sad bezahlt.
Sarerer gegen Frankfurt nicht mal im Kader
Für einen anderen, der ebenfalls über herausragende Anlagen verfügt, diese aber bislang viel zu selten zielgerichtet umsetzt, gab es vor dem Spiel gegen die Hessen einen gewaltigen Dämpfer. Sararer war nach zwei Nominierungen für die Startelf gegen Frankfurt nicht mal mehr im Kader – laut Büskens aus disziplinarischen Gründen. Die genauen Hintergründe für den Denkzettel an seinem streitbaren Youngster wollte der Coach nicht näher erläutern, deutete aber an, dass es dem 20-Jährigen nach wie vor an der richtigen Einstellung mangelt.
Büskens: „Sercan hat nichts Großes gemacht, er hat nicht das Training verschlafen oder ähnliches. Aber ich erwarte von jedem Spieler, dass er sich im Detail mit der nächsten Aufgabe beschäftigt.“ Sararer war wohl die Aufgabe gegen Frankfurt im Training etwas zu lasch angegangen. Noch hat Büskens die Hoffnung nicht aufgegeben, dem jungen Familienvater das nötige Verantwortungsbewusstsein einimpfen zu können. „Er wird daraus lernen“, glaubt Büskens. Wenn nicht, dann stehen Sarerer ungemütliche Zeiten bevor. Krischan Kaufmann