Fürth: Erst siegen, dann ausmisten
Kleeblatt-Trainer Benno Möhlmann: „Dreier wäre das i-Tüpfelchen.“ Bertram, Kirschstein & Cidimar vor Absprung
FÜRTH „Wir wollen das Fürth der Zweiten Liga werden“, hatte Ahlens Trainer Christian Wück vor der Partie am Sonntag im Playmobil-Stadion gesagt. Ein Satz, der beim „Vorbild“ mit Schmunzeln vernommen wurde. Benno Möhlmann, der Wück für einen „intelligenten Trainer“ hält, schwebt indes gegen die Rot-Weißen eher eine Lehrstunde statt Nachhilfe vor, denn „drei Punkte wären das i-Tüpfelchen auf eine gute, aber nicht optimale Hinrunde.“
Kleeblatt wechsel dich?
Entwarnung gibt’s aus dem Lazarett. Bei den angeschlagenen Stephan Schröck (Probleme mit dem Fußgelenk) und Charles Takyi (Achillessehnenreizung) besteht Hoffnung, dass sie auflaufen können. Schlecht wäre es nicht. Denn Ahlen habe laut Möhlmann gerade auswärts seine Qualitäten schon bewiesen.
Apropos Qualität. Die konnten bislang nicht alle Kleeblättler zeigen, weshalb Möhlmann vermutet, dass demnächst „unzufriedene Spieler ihr Glück woanders versuchen könnten.“ Vorstellig wurde zwar noch keiner, Kandidaten gibt es aber genug. Allen voran Torhüter Sascha Kirschstein. Der hatte nach seiner Degradierung zur Nummer zwei einen Wechsel angekündigt. „Wenn ich in den nächsten Wochen nur auf der Bank sitze, will ich im Winter den Verein verlassen.“
Gleiches gilt für Tom Bertram, der mit seinem Ex-Arbeitgeber RW Erfurt in Verbindung gebracht wird. Schon unter Bruno Labbadia nur Reservist, wurde Bertram bei Möhlmann zu den Amateuren versetzt. Und mit Trainingsgast Dino Djulbic steht ein möglicher Nachfolger schon bereit. Möhlmann hält den 25-jährigen Australier von Perth Glory, der unbedingt nach Europa will und sogar seinen Flug aus eigener Tasche bezahlte, für „einen sehr interessanten Spieler.“
Keine stade Zeit für Azzouzi & Co.
Komplizierter gestaltet sich die Lage bei Sorgenkind Marco Caligiuri. Kleeblatt-Manager Rachid Azzouzi hatte bei ihm nach einer miesen ersten Saison (nur sieben Einsätze) in der Vorbereitung „gute Ansätze“ erkannt. Aber dann brach sich Marco den Mittelfuß, konnte erst jetzt wieder ins Training einsteigen. Da er noch Vertrag bis 2010 hat, ist bei ihm laut Azzouzi eine Ausleihe zumindest denkbar.
Bei Dauer-Tribünengast Cidimar weniger. Azzouzi, der zufällig gerade diese Woche in „Cidis“ Heimat Brasilien weilte, hofft bei ihm zwar noch auf einen zweiten Frühling. Aber da Cidimars Vertrag ausläuft, besteht im Winter die letzte Chance, mit dem Stürmer noch Kasse zu machen. Fest steht damit: Für Azzouzi & Co. wird die Adventszeit keine stade Zeit werden. Krischan Kaufmann