Fürth: Bescheidenheit schützt vor der Favoriten-Rolle nicht

In Bielefeld geht’s hoch her, beim kleeblatt wird tief gestapelt – aber alles spricht für die SpVgg
FÜRTH Bescheidenheit ist eine Zier – und wird bei Greuther Fürth kräftig praktiziert. „Wir sind noch keine Spitzenmannschaft“, ruderte beispielsweise Top-Torjäger Sami Allagui nach der Gala in Cottbus (3:1) gleich zurück. Und sein Trainer Benno Möhlmann stieß bezüglich des nächsten Gegners, Arminia Bielefeld, ähnlich ins Horn. „Das wird eine schwierige Aufgabe.“
Stundenlange Video-Sequenz
Benno spielt auf den Bielefelder Fehlstart an. Der Bundesliga-Absteiger leistete sich zwei Niederlagen in drei Spielen (2:3 in Koblenz, 1:2 zuhause gegen Augsburg) und Neu-Trainer Thomas Gerstner setzte daraufhin eine stundenlange Video-Sequenz an. Er wollte seinen Profis alle ihre Fehler vorführen. Das dauerte.
Ungeachtet dessen haben die Bielefelder, am Samstag (13 Uhr) zu Gast im Ronhof, auch eine lange Latte von ziemlich Erst- und Zweitliga-erprobten Haudegen vorzuweisen. Von Torhüter Eilhoff, über den Ex-Fürther Mijatovic, Dauerbrenner Kauf, den ehemaligen Karlsruher Knipser Federico bis hin zu Außenbahn-Beackerer Schuler – die können ja nicht plötzlich alles verlernt haben.
Fürth brauch sich vor schwächelnden Bielefeldern nicht zu fürchten
Insofern hat Möhlmann sicher Recht, wenn er einen erneuten Kraftakt auf seine Jungs zukommen sieht. Nur: Nach den bisherigen Auftritten der Bielefelder und der Fürther können sich die Möhlmänner nicht wehren, wenn sie in die Favoritenrolle geschoben werden. Wer Energie in Cottbus an die Wand spielt, braucht sich vor schwächelnden Bielefeldern auch nicht zu fürchten.
Und während auf der Alm schon der Baum brennt, ist in Fürth nach anfänglicher Sorge um die Klassentauglichkeit der neuen Truppe bereits Ruhe eingekehrt. Deutlichstes Indiz dafür? Präsident Helmut Hack ist bis 7. September im Urlaub. „Ich konnte beruhigt fahren“, sagt Hack, „es ist alles gerichtet.“ ERG
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