Fürth: Belek macht Mut – auch ohne Erfolgserlebnis

Nach dem Trainingslager war gestern Feier-Tag beim Kleeblatt. Neu-Trainer Büskens setzt auf die Achse Loboué-Biliskov-Rahn-Caligiuri-Haas
FÜRTH Gestern war kollektiver Feier-Tag bei Greuther Fürth. Boss Helmut Hack genoss den Geburtstag von Gattin Karin (59), Manager Rachid Azzouzi wurde 39, und Neu-Papa Leo Haas (wurde am Samstag 28) wähnte sich mit Klein David (vier Tage alt) im Arm im siebten Himmel: „Ein super Gefühl.“ Davon ist der Zweitligist, ergebnismäßig betrachtet, nach dem Trainingslager von Belek noch entfernt. 0:1 gegen den 1. FC Köln, 1:3 gegen den türkischen Erstligisten Gaziantepspor. Hack: „Von der Psyche her wäre ein Erfolg gut gewesen, denn es gibt keinen Ersatz für Siege.“ Belek macht aber dennoch Mut. Eine Bilanz:
Trainer Büskens: Präzise Ansagen, gepflegter Umgangston
Trainer: Benno Möhlmanns Nachfolger Mike Büskens arbeitet mit klaren präzisen Ansagen, redet viel mit den Spielern – im gepflegten Umgangston. Schalkes ehemaliger Eurofighter (1997 Uefa-Cupsieger) verkörpert Leidenschaft, Willenskraft und jede Menge Emotionen. Die Mannschaft hat schnell kapiert. Kein schlechtes Erfolgsmittel.
Biliskov zeigt wieder positive Körpersprache
Hierarchie: Büskens hält an Kapitän Marino Biliskov, der laut Hack „wieder eine positive Körpersprache zeigt“, fest, übertrug Keeper Stephan Loboué mehr Verantwortung, setzt auf die Erfahrung von Routinier Christian Rahn und auf die Mittelfeldachse Marco Caligiuri und Leo Haas. Hack: „Man redet miteinander, kämpft füreinander und hilft sich. Schon deshalb war das Trainingslager ein Erfolg.“
Pechvogel: Gastspieler Irfan Vusljanin zog sich bereits in der ersten Einheit einen Achillessehnenriss zu. Schnelles Karriere-Aus in Fürth.
Sailer blühte regelrecht auf
Strahlemann: Marco Sailer ist unter Büskens regelrecht aufgeblüht, eine der positivsten Erscheinungen in Belek.
Problem: Schludrige Chancenverwertung
Problemzonen: Die unbefriedigende Torausbeute in den beiden Testspielen (ein Tor) und die schludrige Chancenverwertung.
Baustellen: Der unerledigte (Gerichts-)Fall um Mirko Hrgovic und das Hickhack um Youssef Mokhtari belasten.
Konkurrenzkampf ist gestiegen
Personalsituation: Mit der Rückkehr der drei Langzeitverletzten Asen Karaslavov, Rahn und Haas ist der Konkurrenzkampf gestiegen. Blutauffrischung täte Greuther Fürth dennoch gut, um weitere Reizpunkte zu setzen.
Platz sechs bis neun ist drin
Aussichten: Das von Büskens wiederbelebte Team kann sich zwischen Rang sechs und neun einpendeln, wenn alles ineinander greift: Anspruch, Teamgeist, Erwartungsdruck – und harte Arbeit. Matthias Hertlein