Für ein paar Euro: So schützen Sie sich vor fiesen Einbrechern!
Viele Täter kommen in der Dämmerung. Eine einfache Zeitschaltuhr schreckt Langfinger ab
NÜRNBERG Sie kommen dann, wenn Sie noch in der Arbeit sind – oder gerade auf dem Heimweg. Die Unbekannten brauchen nur wenige Minuten. Dann ist die Wohnung verwüstet, und die Wertsachen sind verschwunden! Seit Anfang Oktober, warnt die Polizei, haben Ganoven wieder Hochkunjunktur. Man kann für einbruchsichere Türen und Fenster, Extra-Schlösser und Alarmanlagen ein Vermögen ausgeben. Man kann sich aber auch schon für 3,25 Euro schützen. Soviel kostet eine ganz einfache Zeitschaltuhr.
Die Zahl der Einbrüche sank in den letzten Jahren in Nürnberg stetig. Doch es passiert immer noch rund fünf Mal pro Woche: Genau 267 Einbrüche passierten im vergangenen Jahr in dieser Stadt. 60 bis 70 Prozent der Taten fanden in der Dämmerung statt – und dieses Phänomen wiederholt sich alljährlich in der Herbst- und Winterzeit.
Denn wenn es schon ab 16Uhr dunkel wird, hat das für die Gangster zwei Vorteile: Sie selbst werden nicht gesehen. Und sie wissen: Brennt noch kein Licht, können sie ungestört zuschlagen. „Abends und nachts wird es dann wieder weniger. Denn dann sind die Wohnungsbesitzer daheim“, erklärt Dieter Bauer, zuständig für kriminalpolizeiliche Prävention. Die bevorzugte Zeit der Täter, die oft als Banden extra aus Osteuropa anreisen, liegt zwischen 17 und 21 Uhr.
In rund 75 Prozent der Fälle dringen sie über die Terrassen- und Balkontüre oder Fenster im Erdgeschoss in die Häuser und Wohnungen ein – bevorzugt von der straßenabgewandten Seite. „Das Aufhebeln von Türen und Fenstern dauert nur Sekunden“, weiß Kriminalhauptkommissar Bauer. Das Durchsuchen und Ausräumen ist dann in ein paar Minuten passiert. „Die kennen die Verstecke, suchen zum Beispiel als erstes im Schlafzimmerschrank. Sicherer ist es, Schmuck beispielsweise in einer banalen Kaffeedose in der Küche aufzubewahren.“
Doch soweit muss es nicht kommen. Die Langfinger lassen sich leicht abschrecken. Denn sie sind vor allem sehr lichtscheu. Deshalb ist eine der günstigsten Waffen gegen Einbrecher eine Zeitschalt- oder Dämmerungsuhr. Sie gaukelt dem ungebetenen Gast vor, dass der Hausherr bereits daheim ist.
„Wirkungsvoll sind auch Bewegungsmelder im Zusammenwirken mit Halogenstrahlern: Sie schalten das Licht an, sobald sich jemand nähert“, erklärt Bauer: Gelangt jemand in den Bereich der Bewegungsmelder, wird das Licht angeschaltet. Ebenfalls günstig und effektiv: Ein Hinweisschild auf einen Wachhund.
Sollten Sie aber doch mal einen Einbrecher überraschen, spielen Sie nicht den Helden, rät Bauer: „Stellen Sie sich ihm nicht selbst in den Weg. Alarmieren Sie immer zuerst die Polizei.“au
AZ INFO
Verstecken Sie nie Wohnungsschlüssel draußen – Sie wissen nicht, wer Sie dabei beobachtet.
Lassen Sie bei Türen mit Glasfüllung (z. B. Terrasse) niemals den Schlüssel innen stecken – die Täter haben hier leichtes Spiel.
Gekippte Fenster sind von Einbrechern leicht zu öffnen.
Erwecken Sie stets den Eindruck, als wäre Ihr Anwesen bewohnt – lassen Sie beispielsweise tagsüber die Rolläden nicht geschlossen.
Während längerer Abwesenheit sollte von Nachbarn der Briefkasten geleert und die Rolläden hochgezogen werden.
Bei klirrenden Fensterscheiben, Bohrgeräuschen oder Anspringen optischer bzw. akustischen Alarmanlagen, sofort die Polizei zu alarmiere.
Mehr Infos bei der Polizeiberatung Zeughaus, Pfannenschmiedsgasse 24, 0911/ 2112-5520 Mo-Fr von 9-18 Uhr, oder im Internet unter www.einbruchsschutz.polizei-beratung.de.
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