Für 1 Million Euro: Reise zu den Sternen

Nürnbergs Nicolaus-Copernicus-Planetarium startet ins digitale Zeitalter: Mit neuer Technik spielt es jetzt bundesweit in der Spitzenliga mit. Eröffnung mit „Tag der offenen Tür“ am 2.Oktober
von  Abendzeitung
Planetariums-Techniker Jürgen Sadurski: Von seinem Platz aus kann er jeden Winkel des Universums ansteuern.
Planetariums-Techniker Jürgen Sadurski: Von seinem Platz aus kann er jeden Winkel des Universums ansteuern. © News5

Nürnbergs Nicolaus-Copernicus-Planetarium startet ins digitale Zeitalter: Mit neuer Technik spielt es jetzt bundesweit in der Spitzenliga mit. Eröffnung mit „Tag der offenen Tür“ am 2.Oktober

NÜRNBERG Auf den ersten Blick hat sich im Nürnberger Nicolaus-Copernicus-Planetarium am Plärrer nichts verändert. Darauf, dass der Kuppelbau jetzt in Sachen Technik bundesweit in der Spitzenliga mitspielt, finden sich lediglich zwei kleine Hinweise: Es sind die Linsen zweier Beamer.

Sie sind das Kernstück einer 360-Grad-Vollkuppel-Projektionsanlage, die dank einer großzügigen Spende der Nürnberger Stadtwerke angeschafft werden konnte. Kostenpunkt: rund eine Million Euro! Der HighTech-Faktor offenbart sich erst beim Blick hinter die Fassade: In zwei hinter dem Kuppelsaal liegenden Technikräumen steht jeweils ein Sony-Beamer. Die 180-Kilo-Trümmer, die etwa so groß wie ein Tisch sind, zaubern zehn Millionen Pixel auf die Kuppelleinwand.

Vorfreude auf die selbst produzierte digitale FulldomeShow

Dank einer umfangreichen astronomischen Datenbank – sie findet auf insgesamt elf Rechnern Platz – sind frei gestaltbare Reisen durchs Universum möglich. „Das heißt, dass die Besucher zum Beispiel sagen können ,Jetzt würden wir gerne mal die Milchstraße besuchen’ – dann können wir das machen“, so Planetariumsleiter Klaus Herzig.

Darüber hinaus wird das Planetarium dank der neuen Technik zum Fulldome-Kino. Einen ersten Eindruck können sich Besucher am 2. Oktober verschaffen. Dann lädt das Planetarium zum Tag der offenen Tür ein. Ab diesem Termin stehen vier neue Shows regelmäßig auf dem Programm: „Alien Action“ (eine künstlerische Neuinterpretation von „Krieg der Welten“), „Augen im All – Vorstoß ins unsichtbare Universum“ und „Orchideen – Wunder der Evolution“. Besonders stolz allerdings ist Herzig auf die erste selbst produzierte digitale FulldomeShow: „Vom Adler zum Spaceshuttle“.

Die Schau wurde aus dem Stadt-Etat für das Bahnjubiläum finanziert – 60.000 Euro ließ man sich den Spaß, der mit Ex-Studenten der Ohm-Hochschule umgesetzt wurde, kosten.

Kathrin Esberger

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