Fühlen Sie sich in der U-Bahn sicher?

180 Kameras sind in den Nürnberger und Fürther U-Bahnhöfen installiert. Aber nur ein Mitarbeiter beobachtet das Geschehen. Stimmen Sie ab: Wie sicher sind unsere U-Bahnen?
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„Die Kameras hängen offen herum, aber die Täter achten nicht darauf", sagt Fürths Polizei-Chef.
Berny Meyer 3 „Die Kameras hängen offen herum, aber die Täter achten nicht darauf", sagt Fürths Polizei-Chef.
Auf sechs Monitoren laufen Bilder von 180 Überwachungskameras (kleines Foto) in der VAG-Leitstelle ein – nicht alle Bahnhöfe werden also ständig kontrolliert.
Berny Meyer 3 Auf sechs Monitoren laufen Bilder von 180 Überwachungskameras (kleines Foto) in der VAG-Leitstelle ein – nicht alle Bahnhöfe werden also ständig kontrolliert.
Das Schild suggeriert schnelles Eingreifen, dem ist nicht so.
dpa 3 Das Schild suggeriert schnelles Eingreifen, dem ist nicht so.

180 Kameras sind in den Nürnberger und Fürther U-Bahnhöfen installiert. Aber nur ein Mitarbeiter beobachtet das Geschehen. Stimmen Sie ab: Wie sicher sind unsere U-Bahnen?

NÜRNBERG 180 Videokameras erfassen in U-Bahnhöfen das Geschehen. Schilder („Dieser Bereich ist videoüberwacht“) vermitteln, dass in der VAG-Zentrale Mitarbeiter vor Monitoren alles mitverfolgen und schnell eingreifen können, wenn etwas passiert...

Doch die Realität sieht leider anders aus – und grenzt an eine Sicherheits-Lüge! Als in der Nacht auf Sonntag René D. (15) einen Fürther (34) in der Station Klinikum halb tot schlug, bekam das der VAG-Mann am Monitor nicht mit. Ein Passant fand einige Zeit später das Opfer in einer Blutlache. Nicht anders war es bei einem ähnlich brutalen Vorfall im März. Da sprang ein 17-Jähriger einen Fahrgast (23) an, zertrümmerte ihm mit einem Tritt den Schädel. Wieder schlugen die Fahrgäste Alarm.

„Wir brauchen die Videoüberwachung“, so Fürths Polizeichef Roman Fertinger, der eine noch stärkere Kamera-Präsenz vor Ort fordert. „Ohne diese Aufzeichnungen können wir die Täter nicht überführen.“ Erstaunlich sei: „Die Kameras hängen offen herum, aber die Täter achten nicht darauf. Sie sind von solcher Brutalität getrieben.“

Dienen die Kameras also nur zur Überführung von Kriminellen – und nicht zu unserem Schutz? „Der Schwerpunkt liegt tatsächlich auf der Aufklärung“, räumt der Polizeichef ein. „Und auf der Spezial-Prävention, weil potentielle Täter so erfahren, dass sie geschnappt werden.“

Auf gerade einmal sechs Bildschirmen laufen die Videobilder in der VAG-Leitstelle ein. Die Polizei hat zwar seit August darauf live Zugriff, wenn ihr Vorfälle bekannt werden. „Ansonsten dient das vor allem zur Betriebsabwicklung“, gibt VAG-Sprecherin Susanne Muhlert zu. „Die Mitarbeiter gucken mit einem halben Auge auch auf die Monitore. Aber nicht ständig.“

Lediglich ein einziger VAG-Mann sieht sich speziell Bilder aus den Bahnhöfen an. Jedoch nur, wenn man im U-Bahnhof den Notrufknopf drückt, erscheint automatisch das entsprechende Bild bei der VAG. „Die Videokameras sind eindeutig kein Mittel zur Prävention, sondern zur Aufklärung“, so Susanne Muhlert. „Es ist auch nicht geplant, weitere Kameras zu installieren.“ cis

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