Freude pur: Party gegen Pauli!

NÜRNBERG Gute Leistungen zahlen sich aus. Auch in Form von üppigen Siegprämien. Der schnöde Mammon ist aber nicht das, was den Senkrechtstartern vom Club nach sechs Partien ohne Niederlage (vier Siege, zwei Remis) den eigentlichen Kick verleiht. „Je voller das Stadion, desto mehr freut man sich auf ein Spiel“, verrät Mittelfeld-Allrounder Jens Hegeler: „Wir wollen unseren Fans zeigen, dass sie nicht umsonst gekommen sind.“ Am Samstag, wenn Aufsteiger St. Pauli seine Visitenkarte abgeben muss, hoffen auch knapp 45.000 Zuschauer auf die nächste rot-schwarze Party.
"Auf den Rängen wird es richtig abgehen"
Nach zähem Start in die Trainingswoche, entsprechender Kritik von Chefcoach Dieter Hecking, sprühen die Cluberer vor Tatendrang. „Ich gehe davon aus, dass es auf den Rängen richtig gut abgehen wird“, freut sich Ilkay Gündogan auf sein wahrscheinliches Comeback in der Startelf. Die gut siebenwöchige Zwangspause ist dem Edeltechniker kaum anzumerken. „Illy“ sprüht vor Spielwitz, vernascht die Kollegen im Training reihenweise, verschwendet keinen Gedanken mehr an seinen Haarriss im Mittelfuß, der ihn so lange zum tatenlosen Zuschauer verdonnert hat. „Angst wäre völlig falsch, dann könnte ich ja nicht mit 100 Prozent in Zweikämpfe gehen“, sagt der 20-Jährige, der wie selbstverständlich nebenbei an seinem Abitur an der Bertold-Brecht-Schule bastelt.
Hecking traut seinem Musterschüler „läuferisch schon wieder 60 bis 70 Minuten Tempo-Fußball zu“, macht aber noch ein Geheimnis daraus, ob Gündogan gegen Pauli von Anfang an ran darf: „Warten wir die Überraschung doch einfach ab.“
"Wir sind auf ein hartes Spiel eingestellt"
Ein Spaziergang wird das Duell mit den Kiez-Kickern jedenfalls nicht. „Die kommen mit dem Wissen, dass sie auswärts zuletzt nicht schlecht gespielt haben“, weiß Gündogan. „Wir sind auf ein schweres, teilweise auch hartes Spiel eingestellt“, versichert Torhüter Raphael Schäfer und mahnt „viel Geduld“ an. Hegeler sieht es genauso: „Beide Mannschaften sind sehr aggressiv, aber wir haben mittlerweile auch die spielerische Qualität.“
Hecking dagegen kann sich noch gut an die letzte Pleite erinnern. „Das 0:1 gegen Gladbach hat weh getan“, sagt er im Rückblick auf eine zuvor ansprechende Vorbereitung in der Winterpause. „Das Spiel haben wir selbst verbockt.“ Soweit soll es gegen Pauli nicht kommen. Schließlich soll die Party am Samstagabend weitergehen.