Freistaat richtet in der Corona-Krise Hilfskrankenhäuser ein
München (dpa/lby) - Der Freistaat bereitet sich mit der Errichtung von Hilfskrankenhäusern auf eine mögliche massive Zunahme an schweren Covid-19-Fällen vor. Besonders geeignet seien bestehende Reha-Kliniken oder andere Einrichtungen mit ausreichender Infrastruktur, wie Gesundheitsministerin Melanie Huml und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) am Samstag mitteilten. So sollen zusätzliche stationäre Kapazitäten geschaffen werden.
Huml besichtigte am Samstag in Viechtach (Landkreis Regen) eines der ersten Hilfskrankenhäuser in Bayern, das in den Internatsräumen der Staatlichen Hotelberufsschule entsteht. Dort soll es in 14 Zimmern Betten geben für bis zu 56 Covid-19-Patienten, die einen milden Verlauf oder bereits abklingende Symptome zeigen, teilte das Ministerium mit. Das Hilfskrankenhaus liege in unmittelbarer Nähe zur Aberlandklinik Viechtach. Eine Aufstockung auf 90 Betten sei geplant.
Ein Hilfskrankenhaus soll laut Herrmann mindestens 90 Betten umfassen und Huml zufolge möglichst in der Nähe einer bestehenden Klinik eingerichtet und dieser organisatorisch zugeordnet werden. Um eine Infektionsgefahr möglichst auszuschließen, müssten an Covid-19 Erkrankte, Verdachtsfälle und andere Patienten unbedingt voneinander getrennt sein, sagte Huml. Das gelte auch für das Personal, das diese drei Patientengruppen betreut.
Bereits Ende März hatte Huml angekündigt, dass in den 26 bayerischen Rettungsleitstellen-Bereichen Hilfskrankenhäuser entstehen sollen. Planung und Aufbau würden von den Katastrophenschutzbehörden vor Ort organisiert. Wo und wann eine solche Einrichtung in Betrieb genommen wird, werde in Abstimmung mit dem Gesundheits- und Innenministerium entschieden.
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